rationale ethik

Eine rational begründete Moral ist gefährlich.

Immer lassen sich Gründe und Argumente gegen ein sittliches Gebot finden. Die Spitzfindigkeiten nehmen kein Ende.

Die Sofisten spüren Schleichwege auf, um an unbequemen Haltungen und Konsequenzen vorbei zu lavieren.

Man redet sich sozusagen heraus und macht es sich bequem in willkürlichen Argumentationsfetzen.

Was könnte man dagegen anführen?

  • einmal die Religion, eine religiöse Haltung
  • die Tradition, das Bewährte, das allerdings auch heute bestehen können muss
  • die Ästhetik, das Schöne, bietet auch moralische und außerrationale Kriterien

schön

Das Schöne, Wahre und Gute gehören zusammen.

Die Schönheit ist in der Lebenswelt und in den Wissenschaften oft ein entscheidendes Kriterium, warum man einer Auffassung, oder einer Sache den Vorzug gibt.

Ein eleganter mathematischer Beweis ist kurz, klar und überzeugend.

Ein kräftiger, gesunder Baum ist schön. 

Das Misslungene, Kranke, das Verfallene und das Vernachlässigte wirken oft weniger ästhetisch.

Und das Empfinden des Schönen ist nicht beliebig. Es wird auch nicht nur kulturell geprägt. Selbst Säuglinge aus verschiedenen Kulturen zeigen in ihrer Zuwendung zu beispielsweise schönen Gesichtern eine Übereinstimmung.

In der Entwicklungsgeschichte hat sich eine Anziehung als Schönheitssinn herausgebildet, die das Gesunde, Kraftvolle, oder Biopositive (Albert Schweitzer) bevorzugt. Umgekehrt dürfte sich ein Hang zum Verfallenden, zum Schwachen und Kranken weder genetisch, noch kulturell übertragen, lange halten. Auch dieser Hang zur Dekadenz ist selbst dem Untergang geweiht.