Klavierspielen muss den Kindern Spaß machen. Man kann die Kleinen doch nicht zu einem Instrument zwingen. Kindergarten, Schule, Sport, Freizeit, alles soll unseren Kindern Spaß machen.
Ich denke das ist vollkommen falsch. Kinder und Erwachsene sollten das tun, was richtig ist. Unabhängig davon, ob es gerade Spaß macht oder nicht. Ja gerade die, besonders anfängliche, Überwindung von Widerständen, die Überwindung von Trägheit und Unlust sind in der Erziehung und auch für die Selbstdisziplin das entscheidende Moment. Und wenn dann eine Aufgabe trotz Unlust und Unwillen, trotz anderer Widrigkeiten gemeistert wurde, entsteht Glück. Es ist das Glück auf dem Gipfel eines Berges nach dem beschwerlichen und mühsamen Aufstieg. Es ist die wirkliche Zufriedenheit nach getaner Arbeit.
Jedoch, wenn alles immer Spaß machen muss, dann kann man weder innere noch äußere Widerstände überwinden, dann wird man keine größeren Erfolge erreichen können, denn die kosten Schweiß und Mühen. Man wird sich lediglich im Seichten, Gewohnten und Bequemen aufhalten. Und man wird mit dieser schlappen Spaß-Einstellung letztlich, und hier liegt ein Paradox, weniger Spaß haben, als wenn man lernt, seine Pflicht zu tun, ganz unabhängig davon, ob es Spaß macht oder nicht.