Als Henoch 65 Jahre alt war, zeugte er den Methusalah … Als Methusalah 187 Jahre alt war, zeugte er den Lamech. Und nachdem Methusalah den Lamech gezeugt, lebte er noch 782 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. So betrug Methusalahs ganze Lebenszeit 969 Jahre; dann starb er.“ (1. Mose 5:21ff.)

Aubrey de Grey glaubt, dass ein biblisches Alter von an die 1000 Jahren heute technologisch in den Bereich der Machbarkeit rückt. Ob das dann wirklich im Laufe der nächsten 30 Jahre gelingt, ob Audrey de Grey eher science fiction als science hervorbringt, sei dahingestellt.

Eine gewisse Bedeutung haben Aubrey de Grey und die Methuselah Foundation bereits gewonnen. Das wissenschaftliche Organ der Foundation hat, nach eigenen Angaben, einen beachtlichen Impact Factor von 8.353.

Der wesentliche Einwand gegen das Projekt ist der Selektionsvorteil, den Lebewesen durch sexuelle Fortpflanzung und den Tod der Elterngeneration haben. Dieser Selektionsvorteil würde durch eine längere Lebensspanne und eine niedrigere Reproduktionsrate deutlich schwächer.

Mit der sexuellen Fortpflanzung haben Lebewesen, im Unterschied zu asexuellen Formen, wie der Zellteilung bei Einzellern, den Vorteil, dass das Erbgut der Eltern auf verschiedene Weise neu kombiniert wird. Diese Möglichkeit der Rekombination und der besseren Anpassung und „Höherentwicklung“ von Generation zu Generation ist bei einem Generationszyclus von ca. 30 Jahren bedeutend größer, als bei längeren Generationszyclen von beispielsweise 300 oder 600 Jahren.

Das lässt eine normale Lebensspanne und einen normalen Generationszyklus, gegenüber einem „biblischen Alter“, als vorteilhaft erscheinen, . 

Die evolutiosbiologischen Vorteile von sexueller Fortpflanzung, Generationsfolge, Altern und Tod sind auch die lange von der Theologie gesuchte Rechtfertigung Gottes. 

Gott wäre bezüglich Altern und Tod entschuldigt. Die Theodizee wäre in diesem Bereich gelungen. Das Paradies wäre hier, in diesem Punkt, wiedergefunden.

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Ein Bezug auf Religiöses ermöglicht es Gedanken, Wünsche, Träume aufzugreifen, die eine lange Tradition haben und die Menschen beschäftigen. Zudem ist die Form religiöser Themen oft kunstvoll und über Generationen verfeinert und geschliffen.