Führt die Medizin dazu, dass sich Menschen mit genetisch bedingten Krankheiten häufiger und zahlreicher fortpflanzen?
Diese Frage ist sicherlich nicht politisch korrekt. Ich vermute, dass sie bejaht werden muss. Allerdings würde ich mich nur auf gute wissenschaftliche Untersuchungen zur Beantwortung dieser Frage einlassen.
Und durch die gestellte Frage ist noch Nichts über die Konsequenzen gesagt, die man bei einer Verschlechterung des Erbgutes in einer Population ziehen würde. Eine vermeindliche Verschlechterung kann im Sinne der genetischen Diversität bei veränderten Selektionsbedingungen zum Vorteil werden.
Dennoch bleibt der von Platon in der Politeia angeführte Grund, dass durch Heilkunst Kranke zur Fortpflanzung kommen und so ihre Schwäche, ihre Neigung zur Krankheit und bisweilen auch den Krankheitserreger an die nächste Generation weitergeben.
Hätten diese Kranken nicht die Möglichkeiten der Heilkunst und würden sich demzufolge weniger oder gar nicht vermehren, wären die folgenden Generationen gesünder.
Führt also Medizin bei den kommenden Generationen zu mehr Krankheit und Leid? Erkauft man durch kurzfristige Hilfe langfristige Schäden an kommenden Generationen? Verstößt hier die Heilkunst gegen den hippokratischen Eid? Schadet sie mehr als sie nützt?