„Being a lover of freedom, when the revolution came in Germany, I looked to the universities to defend it, knowing that they had always boasted of their devotion to the cause of truth; but, no, the universities immediately were silenced. Then I looked to the great editors of the newspapers whose flaming editorials in days gone by had proclaimed their love of freedom; but they, like the universities, were silenced in a few short weeks. …
Only the Church stood squarely across the path of Hitler’s campaign for suppressing truth. I never had any special interest in the Church before, but now I feel a great affection and admiration because the Church alone has had the courage and persistence to stand for intellectual truth and moral freedom. I am forced thus to confess that what I once despised I now praise unreservedly.“
[Albert Einstein, TIME, 23 September 1940]

Das bedingungslose Festhalten an Überzeugungen, an Glaubenswahrheiten, zeichnet gerade den konservativen, traditionsorientierten Katholizismus aus. 

Demgegenüber ist die Wissenschaft bereit, Überzeugungen aufzugeben, Theorien zu ändern und Anschauungen zu verwerfen. Das ist eine Stärke in der Weiterentwicklung des Wissens, kann aber auch eine Schwäche sein, wenn der Meinungsumschwung, vielleicht sogar unbewusst, auf politischen Druck hin erfolgt. Dann ist es nicht die objektive Forschung nach der Wahrheit, die den Wechsel der Auffassung bringt, sondern man legt sich die „Wahrheit“ so zurecht, wie man sie haben möchte oder auf äußeren Druck hin zurechtbiegen muss. Die Sophisten waren die ersten überlieferten Meister hierin.

Aber man muss auch sehen, dass Einsteins zitierte Auffassung ohne historischen Abstand geäußert wurde. Es gab in der Wissenschaft, in der Presse Widerstand und es gab auch in den christlichen Kirchen Mitläufer des Regimes.