Brems Tierleben hat man das vorgeworfen. Xenophanes kritisiert es an der mit ihm zeitgenössischen griechischen Theologie.
Aber auch in unverdächtigen heutigen naturwissenschaftlichen Betrachtungen kommt der Anthorpomorphismus vor und zeigt bedenkliche Wirkungen.
Richard Dawkins schreibt vom egoistischen Gen und bildet dadurch, bewußt oder nicht, eine ideologische Grundlage assozialen und übertrieben kompetitiven Verhaltens. Dass Joachim Bauer mit seiner These vom „kooperativen Gen“ die Sache zum Guten, Gemeinschaftfördernden wenden will, mach das Ganze nur bedingt besser.
Wichtig ist eine Verwirrung der Begriffsebenen zu vermeiden und jeden Bereich angemessen und sachlich zu diskutieren. Moralisch Termini haben in der Genetik nichts zu suchen und umgekehrt sind wir weit davon entfernt aus der Genetik soziale Erscheinungen ableiten zu können. Wir kennen mit den Basensequenzen einiger Genome zunächst nur vergleichsweise die Buchstaben einer Sprache, können wenige Wörter lesen und sind von Sätzen meist noch weit entfernt und noch weiter entfernt von einem umfassenden Textverständnis.