Schubladen, Etiketten, Begriffe können kennzeichnen. So gilt ein Mensch als konservativ, als freundlich u.s.w..

Genauer betrachtet, zu verschiedenen Zeiten in differenten Zusammenhängen, zeigen sich meist unregelmäßige Grenzen, Verwischungen und Verschiebungen.

Ein Konservativer lebt eher wie ein Sozialist und umgekehrt. Ein freundlicher Mann ist als Vorgesetzter verletzend und taktlos. Und ein dummer Mensch ist bisweilen sehr klug und vice versa.

Ich denke, das eigene Leben und das unserer Mitmenschen ist zu kurz und zu wertvoll, als dass man sich in Schubladen zwängen sollte oder dass man sich Kategorien überstülpen lässt. Niemand sollte einem Klischee entsprechen wollen oder müssen.

Freiheit, Kreativität, Individualität und schöpferischer Gemeinsinn und Bereitschaft zur Gestaltung von Veränderungen und die Annahme der Komplexität des Lebens stehen gegen das Einkasteln und Schwarz-Weiß-Malen.

Und dennoch ist ein Leben ganz ohne Kommoden mit ihren Schubfächern auch nicht ideal. Man braucht sie, die Begriffe, eingedenk, dass sie nicht umfassend, nicht ewig und oft grob vereinfachend sind.