Der Focus titelt:

Trotz Elterngeld weniger Geburten in Deutschland … Die CDU-Politikerin von der Leyen zeigte sich überrascht über den so starken Rückgang trotz des Elterngeldes … [+]

So sinnvoll zunächst einzelne Maßnahmen erscheinen, so wenig bewirken sie tatsächlich.

Und Frau von der Leyen wird sich nicht ernsthaft mit der Wirtschaft anlegen.

Die Wirtschaftsverbände wollen hochqualifizierte Frauen als „Humankapital“ auf dem Arbeitsmarkt. Die Frauen sollen im Wettbewerb untereinander und mit ihren männlichen Konkurrenten stehen. Wenn das Angebot an gut ausgebildeten Arbeitskräften durch die Frauen steigt, sinkt der Preis dieser Arbeit. Bei steigendem Angebot sinkt der Preis, das alte Spiel. Bei sinkendem Preis der Arbeitskräfte steigt der Gewinn des Kapitals.

Da Frauen ihre Karriere gerade in jungen Jahren betreiben müssen, damit sie nicht hoffnungslos von ihren männlichen Mitbewerbern überrundet werden, wird der Kinderwunsch aufgegeben oder so lange verschoben bis es (fast) zu spät ist.

So wird die Fortpflanzung gerade der hoch qualifizierten und intelligenten Frauen auf dem Altar der Profitrate geopfert. Der Molloch, besonders des alles beherrschenden Finanzkapitals, verschlingt unseren (ungeborenen) zahlreichen, bildungsnahen und intelligenten Nachwuchs.

Und was bleibt einem Land wie Deutschland noch, wenn ihm seine zahlreiche, kluge, gesunde, leistungsfähige und leistungsbereite Jugend fehlt? Und die wird fehlen, weil sie nicht geboren wird.

Zwei Probleme bestehen also:

  1. die viel zu niedrige durchschnittliche Geburtenrate von 1,3 bis höchstens 1,4 Kindern pro Frau und
  2. die noch viel geringere Geburtenrate bei Akademikerinnen, bei gleichzeitig überdurchschnittlich hoher Kinderzahl in der Unterschicht

Das führt

  1. zu einem Rückgang der Bevölkerung und
  2. zu einer im Durchschnitt weniger begabten und schlechter qualifizierten Bevölkerung.

Zunächst muss das Problem der schrumpfenden und zunehmend weniger intelligenten Bevölkerung klar benannt werden.

Zur Lösungen wird man weit umfangreichere Maßnahmen benötigen, als das „Elterngeld“.

Vorstellbar wären:

  • Kinderwahlrecht, treuhänderisch ausgeübt durch die Eltern. Das würde kinderreichen Familien mehr demokratisches Gewicht geben und einen Gegenpol bilden zur „Rentnerrepublik“.
  • Bezahlung der Haus- und Erziehungsarbeit aus Steuermitteln. Die Höhe sollte abhängen von dem zu erwartenden Gehalt, das die Frau oder der Mann im Berufsleben verdienen würden. Außerdem sollte die Höhe des Erziehungsgeldes der Anzahl der Kinder angemessen sein, sodass der, der mehr Kinder großzieht, auch besser dafür bezahlt wird. Diese Haus- und Kinderarbeit sollte bezahlt werden bis zur Volljährigkeit der Kinder. Die, die keine Kinder aufziehen, oder nur eines, sollten gegenüber den kinderreichen Familien steuerlich entsprechend höher belastet werden.
  • Frühe, großzügige Förderung von Eheschließung und zahlreichem Nachwuchs bei Studenten
  • Reduktion der Steuerlast einer Familie um 10 % pro Kind
  • nicht nur eine familien- und kinderfreundliche „Stimmung“ und Moral, sondern viele, konkrete, durchdachte Maßnahmen in diese Richtung
  • Stärkung bewährter Traditionen, die früher erfolgreich zu kinderreichen Familien geführt haben

In der Frage der schrumpfenden und zunehmend miderbegabten Bevölkerung muss geklotzt und nicht gekleckert werden.

Das gebietet das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland, das dem Wohle des deutschen Volkes verpflichtet ist. Eine Verpflichtung auf eine möglichst hohe Profitrate des Kapitals besteht dagegen laut Grundgesetz nicht.

Und wer immer wieder gerne John Maynard Keynes zitiert mit dem Satz, „in the long run we are all dead“, sollte zwei Dinge bedenken:

  1. Für den Einzelnen ist dieser Satz richtig.
  2. Für unsere Kinder und Kindeskinder usw. ist er falsch. Die Kinder und ihre Kinder, und so fort, sind auf lange Sicht nicht tod, sondern lebendig.

Damit das so kommen wird, müssen wir entschlossen und nicht halbherzig handeln.