Die ländliche Idylle stirbt an bösartigen Geschwüren, die sich vor allem an ihren Rändern zeigen. Sie zersetzen die gewachsene natürliche, landwirtschaftliche und architektonische Schönheit durch ihr invasives, destruierendes und metastasierendes Wachstum.

Dabei hätte das Dorf, der Einsiedlerhof und die Kleinstadt weit ab von Metropolen Vorbilder genug im Natürlichen in Verbindung von dem durch Menschenhand über Jahrhunderte in strenger Tradition und regionaler Färbung Geschaffenen. Aber diese vorliegende Schönheit wird nicht erfasst, die Gegebenheiten in ihrer ästhetischen Stimmigkeit nicht erkannt. Das verwundert den Betrachter zunächst.

Dennoch führt das alltägliche Sehen, der selbstverständliche Umgang mit schönen Dingen nicht notwendig zu deren Verständnis. Die Empfindung des Angenehmen erfordert Schulung und Muße. Der stumpfe, abgearbeitete Blick kann es kaum erfassen. Besser wird es durch stundenlangen Konsum der Fernsehprogramme nicht.

So findet sich auch in der Geschichte von Philosophie und Wissenschaft eine lange Tradition der Skepsis, eine Kritik des Ungenügens bloßer sinnlicher Eindrücke ohne das daran geknüpfte Denken und Empfinden.

φύσις κρύπτεσθαι φιλεῖ. (Heraklit 123)

Die Natur, hier des Schönen, liebt es sich zu verbergen. Sie zu entbergen erfordert Kraft, Erziehung und Talent.

Das wird nur von wenigen geleistet werden können. Diese brauchen das Recht, die Einsichtslosen zu leiten. Die Führung durch eine Elite der Architektur, Landschafts- und Siedlungsgestaltung wäre nötig. Gewinnen durch die strenge, traditionsgebundene Leitung einiger würden alle.