Das Christentum ist beinahe falsch benannt, man könnte mit einigem Recht, das sei im „Paulusjahr“ gestattet, es auch Paulismus nennen. Denn so wie Jesus sich als Jude sah und die genaue Einhaltung jüdischer Gesetze anmahnte, so ging Paulus darüber hinaus und öffnete dem Christentum die Weltmission und -herrschaft.
Wenn der antike Staat Götter hatte, so trat das Christentum mit einem absoututen Gott weit mächtiger auf. Es konnte Konkurrenz und später Staat machen. Die Einsicht erhellte auch römische Kaiser und danach noch viele. Die Befreiung von dieser christlich gestützten Macht aus Gottes Gnaden war auch immer antireligiös, aufklärerisch.
Nicht ausbleiben konnte dabei, dass gute Traditionen, gute Sitten, gute Moralvorstellungen und Riten und Gewohnheiten mit aufgegeben wurden und sich kein angemessener oder gar besserer Ersatz dafür finden ließ.