Ein häufiger Topos der Rechtfertigung von Religion, genauer des katholischen Christentums, ist die Begründung von Moral.
Bemüht man allerdings dieses Argument, wird die Frage folgen, wie gut der Katholizismus diese Sache macht und weiter, wenn die Grundlegung von gutem Verhalten die Notwendigkeit der Religion erweist, dann wird konsequent nach der Religion auf dem Jahrmarkt der Möglichkeiten gesucht, die die Sache am besten kann.
Oder geht es ohne das Transzendente, kann Moral, und weiter Recht, begründet werden ohne Rekurs auf jenseits der Erfahrung liegende Horizonte?
Und dann fragt sich, wie ist der Effekt? Was bringt in der Tat gutes Handeln hervor? Aber zu dieser Frage gehört das Kriterium, was ist überhaupt gut? Und besonders interessant erscheint die Partei, für die etwas gut ist. Hierin differiert die Unterscheidung Nietzsches von Herren- und Sklavenmoral.