Erziehung, Ökonomie, praktische Philosophie
Wie beim Hundermeterlauf, so gibt es bei jedem Wettkampf und Wettbewerb zwei Methoden um besser zu sein als die anderen.
Einmal gibt es den fairen Weg durch hervorragende eigene Leistung die anderen zu überbieten.
Andererseits existiert auch der unfaire Weg. Einmal liegt der darin den anderen zu schaden. Des weiteren ist es ebenso unfair durch unlautere Mittel die eigene Leistung zu steigern.
Erziehung, Ökonomie
Tests und Prüfungen sind nicht sehr beliebt. Man muss sich vorbereiten. Das ist anstrengend und kostet Überwindung. Die Anstrengung wird mitunter aufgeschoben. Vor der Prüfung steigt die Aufregung …
Aber Prüfungen haben einen entscheidenden Nutzen. Der Geprüfte hat seine Fähigkeit bewiesen.
Und jemand der diesem geprüften Menschen vertrauen muss, hat mehr Zuversicht, hat mehr Gewissheit über dessen Qualifikation.
In Bereichen besonderer Verantwortung, wie der Medizin oder dem Rechtswesen, sind staatliche Prüfungen, Staatsexamina vorgesehen.
Was aber macht eine Prüfung aus, die diesen Namen verdient.
Unter anderem ist es eine Durchfallquote. Eine Prüfung, die jeder besteht, ist so gut wie gar keine Prüfung. Prüfungen erfüllen erst dann ihren eigentlichen Sinn, wenn sie nicht jeder, der zugelassen ist, besteht.
Weitere Eigenschaften guter Prüfungen sind Objektivität und Sachbezogenheit.
Nicht subjektive Vorlieben der Prüfer dürfen entscheiden, sondern die sachliche Bewertung der Leistungen und Fähigkeiten der Prüflinge. Am besten erfolgt die Bewertung der Prüfungsleistung blind, ohne dass der Prüfer weiß welche Person hinter dieser Leistung steht.
Die Sachbezogenheit einer Prüfung ist ebenso wichtig. Man sollte genau überlegen, was geprüft wird, damit die Prüflinge für ihre angestrebte Tätigkeit richtig ausgewählt, richtig selektiert werden können.
Ökonomie, Prävention
Wirkliche Not ist meiner Generation unbekannt. Aber die Literatur, Solschenizyn, Tolstoi, Dostojewski, von Grimmelshausen und andere, haben Not, Hunger, Flucht und Vertreibung eindringlich erzählt. Ich habe dadurch eine Vorstellung davon, was einem hier droht, wenn auch keine wirkliche Erfahrung.
Hinzu kommen die Erzählungen der Elterngeneration, auch der Großeltern, von Inflation, von Krieg, Zerstörung, Währungsvernichtung, Gefangenschaft, Vertreibung, Hunger, Kälte, Krankheit. Die Not war erlebt und teilweise unerträglich. Die Not wurde auch nicht von allen überlebt.
Sollten jetzt wieder skrupellose Finanzjongleure die Menschen, unsere Familien, in Not reißen? Ohne zur Verantwortung gezogen zu werden? Ohne Rechenschaft geben zu müssen? Ohne Wiedergutmachung, Entschädigung leisten zu müssen?
Und noch wichtiger ist die Frage, wie kann man die Not verhindern oder doch teils abwenden? Und was lernen wir, was müssen wir für die Zukunft lernen?
Leben, Ökonomie, praktische Philosophie, Religion
Alter und das Alte gelten in den Massenmedien eher als schlecht. Jugendlichkeit ist höher im Kurs. Gegen das Altern soll Antiaging helfen, selbst wenn der Schuss in mehrfacher Weise nach hinten los geht. Auch die Warenwelt liebt das Neue, den Wechsel der Moden, die „Innovation“, um den Absatz der Güter zu fördern und immer weiter zu steigern.
Doch das Alte ist auch das Bewährte. Etwas das lange Bestand hat ist solide, gut gebaut, fest und widerstandsfähig. Das könnte man so ungefähr von alten Schuhen, ja auch von alten Menschen, oder von alten Moralvorstellungen sagen.
Die Dignität des Alten ist nicht zu unterschätzen.
In Religion oder Philosophie ist der Bezug auf Vorvormaliges nicht selten. Luther geht auf die Bibel zurück (ad fontes), Heidegger auf die Vorsokratiker.
Künstlich wird der Anschein hohen Alters erzeugt. Ein Beispiel gibt Martin Walser von einem Herren, der seine Anzugstoffe durch Lagerung in der Sonne ausbleichen lässt. Thomas Bernhard schreibt von dem Renomieren des Adels mit ältesten Lodenkleidungen. Unter 100 Jahren wäre es gar nichts wert. Auch für die Ahnentafel gilt, je länger, desto besser, am besten bis ins Neolithikum.
Die kleine Renaissance des alten, lateinischen Ritus in der katholischen Kirche ist ein ebensolches Stück Würde des Alten. Martin Mosebach schreibt hierüber.
Die Theologie geht über das Alte auf das schon immer Gewesene, das Ewige hinaus.
Ökonomie
Ein paar Redensarten und zwei Kurzanekdoten zur gegenwärtigen Finanzkrise und möglicherweise beginnenden Wirtschaftskrise:
- Pulver trocken halten.
- Spare beizeiten, dann hast du in der Not.
- Die Anektodote las ich bei Max Otte: Familie Wehrhahn musste nach langem Hinauszögern doch endlich die stark abgenutzte Holztreppe der Villa renovieren. Das Familienoberhaupt hatte die rettende Idee: man würde einfach die Holzstufen umdrehen. Gesagt, getan; doch als die erste Stufe umgedreht wurde, stellte man fest, dass ein Vorfahre bereits die gleiche Idee gehabt hatte. Darauf der Hausherr in rheinischem Dialekt: „Wir haben es eben nicht vom ausgeben, sondern vom behalten.“
- Joseph Abs wurde einmal gefragt: „Herr Abs, was würden Sie tun, wenn sie eine Million Mark hätten?“ Ohne lange zu überlegen sagte Abs: „Da müsste ich mich schon sehr einschränken.“
Ökonomie, praktische Philosophie
Arbeit in Produktion oder Dienstleistung schafft Wohlstand und Reichtum. Aber kommen die, die die Arbeit leisten, auch in den Genuss des Reichtums?
Ein Zitat aus der Wirtschaftwoche zeigt wer genießt:
„Die massive Kredithebelung hat massiven Wohlstand geschaffen, und das ist vorbei“, sagt Orin Kramer, Partner beim Hedgefonds Boston Provident. [www.wiwo.de Angeschlagene Hedgefonds treiben Dax-Kurse. 20.9.08]“
So, jetzt wissen wir es. Die „massive Kredithebelung“ hat den Wohlstand geschaffen und nicht die Arbeit der werktätigen Bevölkerung. Oder ist es so, dass die „Kredithebler“ sich die Früchte der Arbeit mit Hebeln angeeignet haben?