prompt

Eine prompte Pflichterfüllung schafft Zufriedenheit. Prompt heißt nicht nur pünktlich zum Termin, sondern sobald als irgend möglich.

Beispielsweise kann eine Rechnung zur Fälligkeit in zwei oder vier Wochen gezahlt werden, oder sofort nach Erhalt und zügiger Prüfung. Hausaufgaben können unmittelbar nach Unterrichtsende gemacht werden, oder aber auf den letzten Drücker spät abends und noch schlechter am Morgen vor dem Schulunterricht.

Die prompte Erledigung befreit von dem Gedanken an eine noch zu erfüllende Pflicht, die Erleichterung ist beachtlich und man schafft sich einen Sicherheitsabstand für mögliche Zwischenfälle. Denn wenn man alles bis zum letzten Moment aufschiebt und dann zum Schluss noch etwas dazwischen kommt, wird es eng und man benötigt einen Kraftakt um es überhaupt noch zu schaffen, oder aber es gelingt nicht mehr zum Termin und man wird säumig.

Die prompte Pflichterfüllung senkt auch das Risiko, etwas zu vergessen.

Somit ist es eine Frage der Lebensklugheit, des guten Stils und der Vorbildfunktion für alle mit erzieherischen Aufgaben, die Dinge prompt und nicht nur pünktlich und fristgemäß zu erledigen.

Lehrer an Schulen oder Hochschulen, Eltern, überhaupt alle Autoritätspersonen sollten konsequent in dieser Hinsicht sein. Das muss man von ihnen erwarten können.

Die Wirklichkeit zeigt leider nur zu oft ein gegenteiliges Verhalten. Man schiebt Arbeiten auf, erledigt sie gar nicht, oder unvollständig, oder schludert es lieblos hin.

Eine Erneuerung beginnt nicht in großen Reden oder Reformentwürfen, auch erwarte ich keine positive Veränderung durch Ideologien, Weltanschauungen oder auch Religionen.

Der Weg zum Besseren führt über kleine konkrete Schritte. Die prompte Erledigung von Aufgaben und Pflichten könnte einer dieser kleinen Schritte sein.

zucht

Sich selbst in die Zucht nehmen, unablässig, ohne Ausnahmen, lässt einen erst zum guten Erzieher werden.

Wer sich selbst nicht im Griff hat, der bekommt auch seine Zöglinge nicht zu fassen, dem fehlt überzeugende Autorität.

Selbstzucht und Zucht bei anderen sind dringend nötig und ein Wall, schützend vor einer ausufernden Bequemlichkeit, einem allgemeinen sich Gehenlassen.

  • Haltung, ohne jemals in einen Verlust derselben abzugleiten
  • Disziplin, zunächst und am härtesten gegen sich selbst
  • Unbeugsamkeit gegen Widrigkeiten
  • Abhärtung und Stärke gegen allgemeine Verweichlichung im Zerfall
  • Eine Gegenbewegung zur „Verhausschweinung der Menschen“ (Konrad Lorenz)

autorität

In der Erziehung aber auch in Wirtschaft und Politik wird Autorität erwartet und häufig vermisst.

Zwei Formen mit Übergängen sind deutlich, zum einen die echte, natürliche Autorität, zum anderen die formale, aufgesetzte, äußerliche und nicht wirklich mit der jeweiligen Person verbundene.

Die aufgesetzte oder gar angemaßte Autorität fällt sofort weg, wenn das Amt, die Funktion verschwindet. Zudem haben Menschen ohne wirkliche innere Führungsqualitäten das Problem, dass äußerer Anspruch und innere Wirklichkeit auseinander klaffen. Die Rolle bleibt aufgesetzt, ist angemasst, wirkt gespielt und unnatürlich. Es passt einfach nicht zusammen, einerseits ein schwacher, kleiner Mensch und dann auf der anderen Seite eine große, mächtige Rolle. Das sind dann immer mehr oder weniger deutliche Fehlbesetzungen, die Hosen sind zu lang, die Jacken zu weit. Und leider sind die, die das kritisieren und auf den sichtbaren Widerspruch deuten, selbst oft nicht in der Lage die Sache besser und richtig zu machen.

Innere, echte Autorität beruht auf Stärke. Stärke des Menschen, Sachverstand, Erfahrung, Fähigkeiten. Wahre Autorität braucht die äußeren Machtzeichen nicht und verzichtet sogar besser darauf, um Verwechslungen mit bloss angemaßter Autorität noch weiter auszuschließen.

Natürlicher Autorität wird Liebe, Anerkennung, Respekt entgegengebracht, ohne dass sie darauf besonderen Wert legen würde.

Und noch eines, ja etwas Wesentliches: wirkliche Autorität kann und will sich neben- und unterordnen. Sie will nicht unbedingt „führen“. Wenn sie führt, kommt das quasi von ganz alleine und sogar, wie Platon in der Politeia beschreibt, gegen ihren Willen.

Die ganzen Eliteschulen und elitären Verbände und Verbindungen sind dagegen schlicht unangemessen. In ihnen soll vorgeblich die Führungspersönlichkeit erzogen werden, es sollen Menschen gebildet werden, die „Verantwortung“ übernehmen wollen usw.. 

Das scheint doch sehr abgeschmackt, denn zum guten Teil sind die Zöglinge arrogante Tröpfe, deren Anmaßung und Selbstüberschätzung nur noch weiter ins Bizarre gesteigert wird.

Dagegen: nicht jeder kann und soll führen, die Mehrheit muss auf die eine oder andere Weise sich auch unterordnen und viele menschlichen Verhältnisse finden auf Augenhöhe statt, ohne Über- und Unterordnung. Weiter kann Führung und wirkliche Autorität schnell und situationsweise wechseln.

Allen Besuchern von „Eliteschulen“, von ambitionierten Vereinen und Parteien, die so gerne „Verantwortung“ übernehmen wollen ist hier deutlich empfohlen: lernt Stiefelputzen.

Die Fusswaschung in der katholischen Tradition ist ein richtiger Ansatz, auch wenn sie zur Geste verkommen ist und das vorgebliche „Dienen“ nur eine Bemäntelung eigentlichen Herrschens oder zumindest sich Durchfütternlassens wurde.