innen, außen

Äußerlichkeiten werden in der Absicht gepflegt einen günstigeren Eindruck auch vom Inneren zu geben. So hilft schöne Kleidung über den nicht ganz so attraktiven Körper hinweg und Zeichen des Wohlstandes, Statussymbole, sollen den Eindruck von Vermögen erzeugen, das so nicht vorhanden ist. Gefärbte Haare, geliftete Haut, vorzugsweise im Gesicht, vermitteln Jugendlichkeit, wenn diese innerlich schwindet.

All diese Bemühungen sind kontraproduktiv, wenn, und das ist oft der Fall, die Diskrepanz zwischen Innen und Außen bemerkt wird. Der auf jung getrimmte ältere Mensch wirkt absurd und lenkt durch seine vergeblichen Bemühungen die Aufmerksamkeit gerade auf sein Alter. Der beruflich nicht Erfolgreiche macht durch ostentative Symbole des materiellen Erfolges auf das mitunter Verzweifelte seiner Lage noch mehr aufmerksam. 

Zudem zeigt der äußerlich bemühte Mensch, dass er sein Inneres, das er zu verbergen sucht und über das er täuschen möchte, nicht für angemessen und wertvoll hält.  Der Blender hat ein schlechtes Selbstwertgefühl.

Und dann kommt noch die Angst vor der Entdeckung, die unfrei macht.

Das Innere „authentisch“ nach Außen gekehrt ist nicht die richtige Alternative.

Das was nach Außen getragen wird, sei es durch Lebensführung, Kleidung und Gestaltung sollte nicht alles offenbaren müssen, sondern es sollte frei von der Absicht sein einen günstigeren Eindruck zu erwecken. Es sollte ohne Effekt sein.

Die Wirtschaft lebt gut vom schönen Schein. Die Werbung zelebriert ihn und ist damit die heilige Messe einer imaginären Welt, in der scheinbar junge, kluge, ausgeglichene, wohlhabende, schöne … Menschen leben.

Die Mengen an Zeit und Geld, die für den äußeren Anschein aufgewendet werden, sind enorm. Die Bauwirtschaft, die Modeindustrie, die Kosmetik, Autohersteller … leben zu einem hohen Anteil von der Neigung mehr zu scheinen als zu sein.

Die Gegenbewegung, weniger Schein als Sein ist sympathischer und noch entspannter ist ein ausgeglichenes, nicht aber ungefiltertes Verhältnis von dem, was ist und dem was gezeigt wird.

überflüssig und schädlich

  • TV
  • Musikvideos
  • Zerstreuung und Reizüberflutung
  • Zigaretten …
  • Alkohol
  • Lifestyledrogen und Drogen überhaupt
  • Überernährung, zu viel und zu schlecht essen
  • Bürokratie
  • Prostitution
  • Militär, das nicht streng auf Verteidigung beschränkt ist
  • Berufsbeamtentum, die Schweiz hat es vorgemacht und das Beamtentum beseitigt. In der Schweiz wurde das Beamtenstatut 2001 auf Bundesebene mit dem Inkrafttreten des neuen Bundespersonalgesetzes abgeschafft. Die Bundesbediensteten sind seither mit wenigen Ausnahmen (etwa der Bundesrichter) Angestellte öffentlichen Rechts.
  • Steuerprogression, jeder sollte die gleiche Steuerquote haben (flat-rate)
  • Klerus, die ganzen Priesterkasten, wenn sie nicht produktiv arbeiten und von Tempel- oder Kirchensteuern leben. Dagegen der Apostel Paulus im zweiten Brief an die Thessalonicher [3,7-12].
  • Korruption
  • Kriminalität

arbeiter

Vielleicht ist es zu naiv. Aber ich glaube, dass es im Wirtschaftsleben eine einfache Zweiteilung, eine schlichte Dichotomie gibt. Die einen Arbeiten produktiv, die anderen arbeiten nicht oder zumindest nicht produktiv und leben von der Arbeit der Tätigen.

Irgendjemand muss das Getreide sähen, das Holz fällen, den Fisch fangen, die Kinder erziehen und unterrichten, das Essen kochen, die Autos konstruieren und die Supercomputer zusammenbauen. Irgendjemand muss die Straßen bauen und die Toiletten putzen, den Blinddarm operieren und die Zähne bohren. Ich hatte schon immer den größten Respekt vor produktiv tätigen Menschen, vor Menschen die Dienste verrichten, durch die andere einen Nutzen haben.

Es gibt aber dann auch noch genug und, wie ich meine, viel zu viele, die nichts Produktives leisten. Sie leben mehr oder weniger geschickt von der Arbeit anderer. Z.T. leben sie von sozialen Transferleistungen, teilweise sind sie aber auch sehr vermögend und „lassen ihr Geld für sich arbeiten“. Ich habe allerdings noch kein Geld gesehen, das Straßen kehrt oder Transistoren lötet. Das waren, soweit meine Beobachtungen gehen, immer Menschen.

Der Großteil der nicht Produktiven findet sich aber dort, wo das Fell des Bären, den andere gejagt und erlegt haben, verteilt wird. Ich möchte hier nicht deutlicher werden. Diese Menschen haben bisweilen außerordentliche Macht und beste Beziehungen.

Noch einmal, mein Respekt gilt denen, die wertvolle Produkte herstellen und Dienstleistungen verrichten. Meine Hochachtung gilt im weiteren Sinne den Arbeitern.

der arzt entscheidet was der patient braucht

Dadurch trifft der Verkäufer für den Käufer die Kaufentscheidung.

Das ist eine heikle Konstruktion. Andererseits ist es in der Medizin das hergebrachte Verfahren. Und es spricht von der Sache her Vieles dafür. Der Patient hat nicht die Informationen um sich zu helfen und zu entscheiden was er benötigt um gesund zu werden.

Aber dennoch, das Verfahren, dass der Verkäufer von Waren und Leistungen die Entscheidung darüber trifft, was gekauft wird, ist problematisch. Es besteht die Gefahr, dass die Entscheidung zu sehr von den kommerziellen Interessen des Arztes geleitet wird. Daraus folgt dann ein zu Viel an Behandlung. Im Angelsächsischen gibt es den Fachausdruck overtreatment.

Nehmen wir theoretisch ein entgegengesetztes Modell. Der Arzt oder auch die Klinik usw. bekommt feste Bezüge, vollkommen unabhängig von Volumen und Qualität der Behandlungen – Mindeststandards natürlich vorausgesetzt. Wenn das wirtschaftliche Interesse von der Menge der Behandlungen abgekoppelt ist, besteht keine Gefahr der Überbehandlung aus kommerziellen Erwägungen. Es ist bei diesem Modell eher zu befürchten, dass zu wenig und auf zu niedrigem Niveau behandelt wird. Ein wirtschaftlicher Wettbewerb um die Patienten entfällt. Der Anreiz besser zu sein als die Konkurrenz besteht nicht. Man hätte lediglich Mehrarbeit ohne Mehreinnahmen.

Gibt es ein Modell der Gesundheitsökonomie, das die Vorzüge beider Modelle vereint?

  • keinen Anreiz zur Überbehandlung (overtreatment) aber auch
  • die Vorzüge des Wettbewebs mit Anreizen zur Steigerung der Versorgungsqualität und Anreizen die sinnvollen und medizinisch notwendigen Behandlungen im Interesse des Patienten durchzuführen

geld der anderen

Milton Friedman hat den Ausdruck geprägt: „There´s only two kinds of money – yours and mine.“ Es gibt zwei Arten von Geld: das Eigene und das der Anderen.

Bei staatlichen Ausgaben ist es nicht nur das Geld anderer Leute, sondern diese anderen Leute sind als Steuerzahler weitgehend anonym.

Wenn ein Prokurist das Geld seines Chefs ausgibt, weiß er wessen Geld das ist. Und in diesem Fall weiß der Chef auch genau, wer sein Geld ausgibt. Der Prokurist wird also sehr bedacht und verantwortungsbewusst verfahren.

Der Steuerzahler jedoch hat wenig Informationen über die staatlichen Geldflüsse, obwohl es sein Geld ist, das fließt, über dessen Fluss aber andere entscheiden.

Die Sanktionsmöglichkeiten bei Misswirtschaft sind noch geringer als die Informationsmöglichkeiten, die Rechnungshöfe sind zahnlose Papiertiger.