not

Wirkliche Not ist meiner Generation unbekannt. Aber die Literatur, Solschenizyn, Tolstoi, Dostojewski, von Grimmelshausen und andere, haben Not, Hunger, Flucht und Vertreibung eindringlich erzählt. Ich habe dadurch eine Vorstellung davon, was einem hier droht, wenn auch keine wirkliche Erfahrung. 

Hinzu kommen die Erzählungen der Elterngeneration, auch der Großeltern, von Inflation, von Krieg, Zerstörung, Währungsvernichtung, Gefangenschaft, Vertreibung, Hunger, Kälte, Krankheit. Die Not war erlebt und teilweise unerträglich. Die Not wurde auch nicht von allen überlebt.

Sollten jetzt wieder skrupellose Finanzjongleure die Menschen, unsere Familien, in Not reißen? Ohne zur Verantwortung gezogen zu werden? Ohne Rechenschaft geben zu müssen? Ohne Wiedergutmachung, Entschädigung leisten zu müssen?

Und noch wichtiger ist die Frage, wie kann man die Not verhindern oder doch teils abwenden? Und was lernen wir, was müssen wir für die Zukunft lernen?

erbgut

Führt die Medizin dazu, dass sich Menschen mit genetisch bedingten Krankheiten häufiger und zahlreicher fortpflanzen?

Diese Frage ist sicherlich nicht politisch korrekt. Ich vermute, dass sie bejaht werden muss. Allerdings würde ich mich nur auf gute wissenschaftliche Untersuchungen zur Beantwortung dieser Frage einlassen.

Und durch die gestellte Frage ist noch Nichts über die Konsequenzen gesagt, die man bei einer Verschlechterung des Erbgutes in einer Population ziehen würde. Eine vermeindliche Verschlechterung kann im Sinne der genetischen Diversität bei veränderten Selektionsbedingungen zum Vorteil werden.

Dennoch bleibt der von Platon in der Politeia angeführte Grund, dass durch Heilkunst Kranke zur Fortpflanzung kommen und so ihre Schwäche, ihre Neigung zur Krankheit und bisweilen auch den Krankheitserreger an die nächste Generation weitergeben. 

Hätten diese Kranken nicht die Möglichkeiten der Heilkunst und würden sich demzufolge weniger oder gar nicht vermehren, wären die folgenden Generationen gesünder.

Führt also Medizin bei den kommenden Generationen zu mehr Krankheit und Leid? Erkauft man durch kurzfristige Hilfe langfristige Schäden an kommenden Generationen? Verstößt hier die Heilkunst gegen den hippokratischen Eid? Schadet sie mehr als sie nützt?

bauchfett ist unschön und macht krank, weniger eiweiß hilft

Das gesundheitliche Risiko durch Bauchfett ist gut belegt.

“Abbau von Bauchfett schützt Gefäße und Stoffwechsel April 2007 – Überflüssiges Körperfett abzubauen ist die effektivste Maßnahme, um Zivilisationskrankheiten wie Diabetes Typ 2 und Herzkreislauferkrankungen vorzubeugen. Allerdings kommt es darauf an, wo die Fettpolster sitzen. Dies ist ein Ergebnis eines mehrjährigen Forschungsprojektes der Universität Tübingen, das Experten im Rahmen der 42. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) vorstellen. Die Tagung findet vom 16. bis zum 19. Mai 2007 im CCH Hamburg statt. Präventionsprogramme sollten vor allem auf die Fettpolster im Bauchbereich zielen. Denn diese verursachen erhöhte Blutzucker- und Blutfettwerte sowie vermehrte Entzündungsvorgänge, die langfristig Herz und Stoffwechsel schädigen. An der Universität Tübingen beschäftigt sich seit einigen Jahren ein Forschungsprojekt mit der Frage, wie sich Diabetes Typ 2 und die damit zusammenhängenden Gefäßschädigungen vermeiden lassen. Mehr als 400 Personen haben an der Studie teilgenommen. Ein Ergebnis: Schon bei den sogenannten Prä-Diabetikern verursacht die beginnende Insulinresistenz Schäden an den Gefäßen. Anzeichen einer drohenden Gefäßverkalkung, der Arteriosklerose, haben die Tübinger Probanden, die besonders viel Fett am Bauch mit sich herumtragen – Experten sprechen auch von viszeralem Fett.”  [http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/redaktion/pressemitteilungen/abbau_bauchfett.php]

Weniger bekannt ist wie man Bauchfett verhindert oder es wieder los wird. Das hat auch ästhetische Relevanz.

Nicht nur die einfache Kalorienreduktion mit ausreichender Nährstoffzufuhr scheint sinnvoll. Darüber hinaus zeigt sich durch neuere Forschung, dass insbesondere eine sehr mäßige Zufuhr von Eiweiß das Bauchfett minimiert und gesundheitsfördernd und lebensverlängert wirken kann. 

Das Resultat wären schlankere, gesündere Menschen mit einer höheren Lebenserwartung.

Zudem käme es zu einem schöneren Anblick. Bachspeck ist nicht attraktiv.

dietary restriction = DR
maximum life span potential = MLSP
reactive oxygen species = ROS

“4. Protein and methionine restriction studies and longevity.
It has been classically believed that the effect of DR extending MLSP should be attributed to a decreased intake of calories themselves rather than to decreases in specific dietary components. However recent reports in Drosophila melanogaster challenge this general consensus [13] and changes in the main dietary components also seemto be able to modulate longevity in rodents [42] and insects [13]. Available studies do not support the possibility that either life-long carbohydrate or lipid restriction increase rodent longevity. In Fisher 344 rats, longevity did not change after lipid restriction [43,44] whereas carbohydrate restriction or supplementation studies led to contradictory and minor changes in rat longevity [45,46]. Nevertheless, the great majority of protein restriction (PR) investigations performed in rats and mice showed an increase in maximum longevity after this dietary treatment. Ten out of eleven PR studies in rats or mice (16 out of 18 different life-long survival experiments) reported increases in MLSP […] although the magnitude of the increase (around 20%) was lower than that usually found in DR (around 40%). These investigations (Table 1) suggest that PR can be responsible for 50% of the life-extension effect of DR and would be in agreement with the fact that isocaloric methionine restriction (MetR) also increases MLSP in rats and mice [47–50]. Any experimental model that increases MLSP should decrease the incidence of age-related degenerative diseases. In this line of evidence, recent studies show that MetR not only increases rodent longevity but also slows cataract development, minimizes age-related changes in T cells, lowers serum glucose, insulin, IGF-I and thyroid hormone levels, and increases resistance to oxidative liver cell injury in mice [49].MetR also decreases visceral fat mass (by 40%) and prevents age-related increases in blood triglycerides and cholesterol in rats [51], stops division of cancer cells [52] and inhibits colon carcinogenesis [53]. The strong decrease in visceral fat mass points out the possibility that such a change, characteristic of DR animals, could not be necessarily related to a lower calorie intake. (1.), [Hervorhebung Konrad Kuhmann]”

Praktische Konsequenz:

Nicht nur weniger essen, sondern vor allem weniger Eiweiß (Proteine) essen, zugleich aber ausreichende Zufuhr aller Nährstoffe, auch von Eiweiß, um Eiweißmangelerscheinungen zu vermeiden. Auch hier, wie in so vielen Dingen, ist das rechte Maß, der vernünftige Mittelweg sinnvoll. Tendenziell ist aber eine eiweißreduziertere Ernährung anzustreben. Das sind recht neue wissenschaftliche Erkenntnisse.

Referenz:

  1. López-Torres et al. Lowered methionine ingestion as responsible for the decrease in rodent mitochondrial oxidative stress in protein and dietary restriction Possibleimplications for humans. Biochim Biophys Acta (2008) vol. 1780 (11) pp. 1337-47

überflüssig und schädlich

  • TV
  • Musikvideos
  • Zerstreuung und Reizüberflutung
  • Zigaretten …
  • Alkohol
  • Lifestyledrogen und Drogen überhaupt
  • Überernährung, zu viel und zu schlecht essen
  • Bürokratie
  • Prostitution
  • Militär, das nicht streng auf Verteidigung beschränkt ist
  • Berufsbeamtentum, die Schweiz hat es vorgemacht und das Beamtentum beseitigt. In der Schweiz wurde das Beamtenstatut 2001 auf Bundesebene mit dem Inkrafttreten des neuen Bundespersonalgesetzes abgeschafft. Die Bundesbediensteten sind seither mit wenigen Ausnahmen (etwa der Bundesrichter) Angestellte öffentlichen Rechts.
  • Steuerprogression, jeder sollte die gleiche Steuerquote haben (flat-rate)
  • Klerus, die ganzen Priesterkasten, wenn sie nicht produktiv arbeiten und von Tempel- oder Kirchensteuern leben. Dagegen der Apostel Paulus im zweiten Brief an die Thessalonicher [3,7-12].
  • Korruption
  • Kriminalität

kalorienreduktion, calorie restriction

Ich habe zuerst durch eines der TED-Talk Videos etwas über calorie restriction erfahren. Dann die üblichen Schnell-Recherchen mit Google, Wikipedia … Dann PubMed als medizinische Datenbank und noch einzelne Studien über ScienceDirect.

Es wurde klar, an der Sache ist etwas dran. Vermutlich bei Weitem nicht so viel, wie einer der Protagonisten der calorie restriction, Roy L. Walford, angab. Walford sprach von einer Verdoppelung der aktiven Lebenspanne und einem Ernährungsstil, der eine Lebenserwartung von 120 Jahren ermöglichen sollte.

Ich denke man wurde, nachdem Walford mit 79 Jahren unglücklicherweise gestorben ist und noch mehr Studien zum Thema vorlagen, nüchterner.

Dennoch, die Tierversuche sind gut reproduzierbar. Bei allen Tierarten, mit Ausnahme der Stubenfliege, funktioniert eine Kalorienreduktion zur Verbesserung der Gesundheit und zur Verlängerung der durchschnittlichen und maximalen Lebenserwartung.

Randomisierte, kontrollierte Studien bei Menschen sind vielversprechend. Die Stoffwechselveränderungen entsprechen denen in Tierversuchen.

Wenn das Ganze auch nur in bescheidenen Maßen gelingt, wäre es ein enormer Durchbruch.

Die Kosten der Kalorienreduktion bei Menschen wären verschwindend. Um eine vollwertige und kalorienreduzierte Ernährung zu erreichen, muss man kaum mehr Geld ausgeben, wird andererseits auch bei den Lebensmittelkosten kaum etwas sparen können, denn was an Quantität gestrichen wird, kann bei der Qualität wiederum hinzugefügt werden. Es werden wohl weniger, aber höherwertige Lebensmittel verbraucht.

Die Krankheitskosten, die wegfallen, könnten allerdings enorm sein. Allein die Kosten durch Übergewicht und dessen Folgen würden eingespart. Dann käme noch die Steigerung der Gesundheit und die Verlängerung der aktiven Lebensspanne hinzu. Das wäre möglich bei einer Kalorienreduzierung von 10% bis ca. 30% unter den Normalbedarf bei Zufuhr aller notwendigen Nährstoffe und unter Vermeidung von Essstörungen und Mangelernährung.

Der gesundheitliche Nutzen für den Einzelnen und die etwaige Verlängerung der Lebensspanne wären unschätzbar. Der mögliche Gewinn für die Volkswirtschaft könnte enorm sein.