misanthropie

Die Tendenzen zur Ablehnung anderer Menschen leugnet man gerne, auch vor sich selbst. Dabei spielt die Abneigung, das Unbehagen, die Feindseligkeit und Gleichgültigkeit der Menschen untereinander eine kaum zu überschätzende Rolle. Wie könnte man sonst gelassen bleiben, wenn in ärmeren Weltteilen Kinder allein deshalb sterben, weil ihnen kein sauberes Trinkwasser zur Verfügung steht.

Ein nicht unbeträchtlicher Teil des wirtschaftlichen Reichtums wird verwendet, um sich seine Mitmenschen vom Leibe zu halten. Und Unmengen an Medikamenten und Drogen werden konsumiert, damit Unsicherheit und Unbehagen in der Gegenward anderer Menschen gemildert werden.

Wie weit Abstand, Ruhe vor den Menschen, Höflichkeit aus Distanz ihre Berechtigung haben wird im Zusammenleben der Spaß- und Massenkonsumgesellschaft westlicher Prägung nur unzureichend realisiert.

askese

Übung (=Askese) ist notwendig, wenn etwas nicht von alleine geht. Die Askese, auch die des Christentums, kann sein,

  • eine Gleichgültigkeit gegen weltliche Güter,
  • ein Vergessen der Leidenschaften und
  • eine Verstärkung des spirituellen Lebens.

Der Papst nimmt als Beispiel den Heiligen Johannes Klimakos, der, in seinem Werk über die Treppe in das Reich Gottes, jene Momente beschreiben soll („Klimax tu paradeiso„).