Wilfried Fritz Pareto, oder italienisch, Vilfredo Pareto, interpretierte die Geschichte der Menschen als Wechsel der herrschenden Eliten, als Fiedhof der führenden Gruppen.
Möchte man wirklich die Besten, die eigentliche Aristokratie, an der Spitze einer Gesellschaft wissen, so darf diese Elite nicht selbst ernannt sein und die Macht usurpieren, sondern sie muss sich bei Wahlen anderen konkurrierenden Eliten stellen. Und auch nach den Wahlen darf der Wettbewerb um die besten Lösungen nicht enden, vielmehr muss er fair und frei ausgetragen werden können. Das zeigt, dass wirkliche Demokratie eine notwendige, wenn auch nicht hinreichende Bedingung dafür ist, dass die Besten herrschen und zwar kontrolliert, auf Zeit und der freien Konkurrenz ausgesetzt.
Wer dagegen, wie in einer Diktatur, die Opposition ausschaltet, zeigt Schwäche, traut sich nicht zu, im fairen Kampf zu siegen.
Hier stellt sich mir die Frage, wer den Begriff „Elite“ prägt und dadurch festlegt, welche Personen oder Personengruppe sich dem zugehörig fühlen darf?
Pareto nutzt den Begriff „Elite“ ja ohne direkte Zuordnung an eine politische oder gesellschaftliche Gruppe. Kann sich theoretisch jeder einer Elitegruppe zuordnen wenn er subjektiv von seiner Überlegenheit überzeugt ist?
„Komm, decke mir die Schultern noch einmal!
Heut bin ich wieder Prinzipal.
Doch hilft es nichts, mich so zu nennen:
Wo sind die Leute, die mich anerkennen?“ [Mephistopheles in Faust 2. Teil, 2. Akt]
Die Auswahl derer, die sich berufen fühlen, kann eine möglichst gute, objektive Prüfung oder Bewährung sein. Das Ergebnis des Selektionsprozesses findet dann entsprechend seiner Güte auch Anerkennung.