Ein beliebtes Spiel der Schulen in den 70er Jahren war der Systemvergleich zwischen West und Ost. (Ich war in dieser Zeit Gymnasiast in Marktheidenfeld, Bayern.) Auf der einen Seite stand die freie Marktwirtschaft, auf der anderen die zentrale Verwaltungswirtschaft. Je nach politischer Vorliebe der Lehrer fiel das Ergebnis aus. Die Lehrpläne und offiziellen Unterrichtsmaterialien wiesen, vermutlich zurecht, eine deutliche Überlegenheit der freien Marktwirtschaften nach.

Werden eigentlich auch heute noch in den Schulen oder Medien Systemvergleiche angestellt? Wird China mit den USA oder Russland verglichen? Oder wird das marktwirtschaftliche mit dem planwirtschaftlichen Russland verglichen?

Oder vergleicht man lieber erst gar nicht? Und wenn verglichen wird, geschieht das differenziert? Und was kann man daraus lernen?