Im ersten Gang ist es ratsam unkritisch einen Text zu lesen und eher zu glauben, als zu zweifeln, mehr zu verstehen, als zu widersprechen.

Von Gottfried Wilhelm Leibniz schreibt Bertrand Russell in seiner Schrift A History of Western Philosophy (1945), Leibniz habe zunächst alles was ihm vorgetragen wurde für vernünftig gehalten, jedem Autor habe er zunächst Glauben geschenkt. Und wenn das Leibniz tat, dann würde es uns kleineren Geistern auch nicht schlecht anstehen.

Ein Kritiker überhebt sich schnell, er nimmt einen vermeidlich höheren Standpunkt ein, plustert sich auf, ohne häufig die Sache, die er besser zu wissen vorgibt, auch nur in den einfachsten Formen zu begreifen.