Der im Wettbewerb Siegreiche hat die Anerkennung der Zuschauer, vielleicht aber auch den Neid der Mitkombattanten.

Lediglich den erschlichenen Sieg missgönnt auch das Publikum.

So ist es mit anderen Arten der Vorzüglichkeit, des hohen Ranges. Die Unbeteiligten anerkennen und schätzen ihn, wenn er rechtmäßig erlangt wird. Sie missbilligen legitimerweise den vorgespielten, den angemaßten, den unverdienten, erschlichenen, auch den ererbten und nicht aus eigener Kraft erworbenen Rang.

So hat die Masse ein gutes Gespür für echte Führung, sie anerkennt, ja sie bewundert und liebt diese bisweilen sogar.

Dagegen wehrt sie sich gegen das Angemaßte, das Erschleichen von Privilegien durch Machtpositionen, das Getue einer Pseudoelite, die sich im Rampenlicht gefällt ohne wirkliche Leistungen zu vollbringen. Allerdings stumpft die Mehrheit gegen diese Usurpatoren einer hohen Position allmählich ab, zu häufig ist das Phänomen.

Aber darin liegt auch die Möglichkeit wirklicher Vorzüglichkeit, die wie aus dem Nichts erscheinen kann und den Menschen wie eine Erleuchtung begegnet, wie etwas lange Vermisstes und beinahe unbewusst ersehntes. Das Messianische der wirklichen Vorzüge, des echten Ranges überzeugt unmittelbar.

Nur gegen Mitbewerber und deren Neid muss sich wahre Vorzüglichkeit in Acht nehmen, sonst landet sie „am Kreuz“. Aber selbst nach dem Kreuz kommt Ostern und die Hoffnung ist nicht verloren.