Wir leben in einer aristokratischen Gesellschaft. Man bemerkt es nicht auf den ersten Blick, sondern muss sich die Augen reiben, zum Beispiel an einem Freitag Abend nach einer sehr anstrengenden Woche. Dann kann man sehen, dass es trotz aller demokratischen Gleichheitsideen immer noch, oder schon wieder, die Unterscheidung der Menschen in Herren und Knechte gibt.

Die Herren haben es nicht nötig zu arbeiten, bestenfalls müssen sie an irgendwelchen Schreibtischen Geschäftigkeit mit bürokratischem Firlefanz simulieren, die Herren erhalten arbeitslose Einkommen als „Transferleistungen“ oder lassen ihr Geld für sich arbeiten.

Und die Knechte müssen produktiv sein, müssen den gesellschaftlichen Reichtum, der immer und überall an menschliche Arbeit gebunden ist, herstellen.

Die Arbeit wird von den Knechten verrichtet, die Früchte der Arbeit werden von den Herren genossen. Die einen sind abgeschafft, die anderen grinsen frisch aus der manchmal feinen, bisweilen auch schäbigen Wäsche.