Spiritualität erscheint in Graden und Qualitäten.

Literatur kann mehr oder weniger spirituelle Inhalte haben, sie kann als spirituelle Literatur zum Besten zählen, wie Homer oder die Bibel oder literarische spirituelle Ergüsse können der größte Mist sein.

Spiritualität findet sich auch in unerwarteten Genres, wie naturwissenschaftlichen oder mathematischen Arbeiten.

Es erscheint wie im Leben, so auch in den Darstellungen, in den Zeichensystemen, Spiritualität nicht als Schwarz-Weiß-Kontrast. Es sind nicht einmal verschiedene Grauabstufungen. Die Metapher der Grautöne benutzt beispielsweise Bleuler, wenn er schreibt, dass zwischen Wahnsinn und Gesundheit nur Grauabstufungen vorkommen, nicht, oder nur sehr selten gäbe es reines Weiß oder Schwarz.

In der Metapher der elektromagnetischen Wellen gesprochen, leuchtet Spiritualität in allen Farben des Spektrums und darüber hinaus auch als Bereich von nicht sichtbaren Strahlen, infrarot und sozusagen ultraviolett. Diese Strahlung zeigt sich mal stärker, mal schwächer, im Leben und in den darstellenden Hervorbringungen der Menschen in Wissenschaft, Religion und nicht zuletzt in der Kunst.

Darüber hinaus wird die geistige Überschreitung des Verstandes als Spiritualität in der Alltagserfahrung bezeichnet als Intuition, als Gefühl, als Ahnung und Anmutung. Die Grenzen zur Rationalität sind fließend und so geht die Rede über die Aufklärung als Prozess, die Dämmerung oder die Morgenröte.