raumfähre
raumfähre:
raumfähre:
rot, gelb und lila:
Ich stieß auf eine alte Ausgabe von Newtons Universal Arithmetick: OR, A Treatise OF ARITHMETICAL Compositon and Resolution. [sic!]
Hier ist ein Beispiel des Formelsatzes auf Seite 18 des alten Buchs. Ich verstehe, dass Mathematiker und Physiker fast besessen sind von der Vorstellung eines „perfekten“ Formelsatzes. Aber das hier hat auch einen gewissen Charme:
Das Aufschieben schwerer Aufgaben ist ein allgemeines Übel. Hier kommt die Lösung:
Fünf Minuten Stückchen: Die Zeit wird in Scheibchen von fünf Minuten geschnitten. Man nimmt sich immer nur eine „Salamischeibe“, eine „Fünfminutenscheibe“ vor. Danach ist man frei aufzuhören, wenn man will.
Das Prinzip ist – teile und herrsche, oder die Salamitaktik, oder einen hohen Berg besteigt man mit kleinen Schritten.
Alles was man sich merken muss, ist „fünf“.
Nicht das einfache Wiederholen, sondern es lernen zu lernen, ist das Geheimnis.
Gute Gewohnheiten zu formen, Methoden schnell und umfassend die besten Informationen zu finden, sie effizient, d. h. wirksam und zielgerichtet auszuwerten, das alles ist oft wichtiger, als sich Lernstoff gewaltsam einzutrichtern.
Der Stoff veraltet rasch und außerdem dauert seine Aneignung ohne eine gute Lerntechnik zu lange, ist mühsam und nicht sehr erfolgreich. Eine gute Lern- und Arbeitstechnik hält ein Leben lang vor und wird im Laufe der Zeit verfeinert, angepasst und ausgebaut.
Ein Beispiel für eine gute Lerntechnik ist:
Ein weiterer guter Trick, mit dem man gegen die Vergessenskurve arbeiten kann, ist es, kurz nach dem Lernen, ungefähr 15 Minuten danach, noch einmal alles zu wiederholen.
Und das, was traditionell ebenso gemacht wird, nämlich ausdauernd arbeiten, ist ebenfalls ein Erfolgsfaktor und durch elegante Techniken nicht zu ersetzen. Gute Lern- und Arbeitstechniken machen den Einsatz an Zeit und Energie aber wirksamer.
Videos und Audiobeiträge zum „Lernen lernen“ gibt es u.a. hier
Von wissenschaftlichen Aussagen, gleichgültig ob naturwissenschaftlich oder geisteswissenschaftlich, wird erwartet, dass sie wahr sind.
Die anerkannten Lehren sollten richtig und wahrheitsgemäß sein.
Betrachtet man diesen Wahrheitsanspruch genauer, so zeigen sich, eigentümlicher Weise, unterschiedliche Grade an Wahrheit, Richtigkeit und Stimmigkeit. Es sind keine dichotomen Urteile, also entweder ist eine Theorie wahr oder sie ist falsch, sondern es wird beispielsweise in der Medizin der Grad an Evidenz einer Theorie geschätzt. Oder man beurteilt die „Stärke“ einer Betrachtungsweise.
Auch dieses Urteil über den Grad an Wahrheit und die Grundlagen dieses Urteils selbst wiederum haben keine absolute Gültigkeit. Häufig wird die Theorie, nach der die Stärke einer Theorie geschätzt wird, selbst nicht bedacht und der Wahrheitsgrad dieser Grundlage der Wahrheitseinschätzung wird wiederum nicht bewertet.
Die oben angeführte Einschätzung dürfte als nicht so ganz ungewöhnlich empfunden werden. Weniger verbreitet ist demgegenüber wohl die Frage, ob, den Wahrheitsgraden entsprechend, auch Grade des Seins bestehen, also nicht die einfache Unterscheidung, ob etwas ist oder nicht, sondern die Frage, ob es etwas dazwischen „Gestuftes“ gibt zwischen Nichts und Sein.
In der Scholastik und weiter zurück in der klassischen griechischen Philosophie wurden „Seinsgrade“ bestimmt. Wie ist es jetzt in unserem wissenschaftlichen Weltverständnis?
Vorlesungen ins Internet gestellt, breiten sich aus. Im September konnte ich als Beispiel das MIT nennen.
Seit gestern (13.01.2009) sind deutsche Vorlesungen über iTunes verfügbar.
Apple arbeitet mit vier Universitäten zusammen:
Teile und herrsche. Wer herrschen will, sollte dafür sorgen, dass die Beherrschten vereinzelt sind und nicht organisiert. Der „Kampf aller gegen alle“ ist für diesen Zweck der Unterjochung gut geeignet.
Philosophisch wird das durch einen Individualismus gestützt, der als grundlegende Einheit nur die einzelne Person kennt. Und der Einzelne findet sich im wirtschaftlichen, sexuellen, sozialen Wettbewerb mit allen anderen.
Die Freiheit des Einzelnen ist dann ein Euphemismus. Theoretisch ausgeführt kann man das bei Hannah Arendt, Karl Popper und bei Murray Rothbard lesen.
Dagegen stehen Weltanschauungen, die die menschlichen Gemeinschaften auf verschiedenen Ebenen zu ihrem Recht kommen lassen. Die Familie, die Sippe, die Region, die Nation, das Bündnis von benachbarten Nationen kommen durch diese Sichtweisen zur Geltung.
Von Würzburg gibt es eine direkte Verbindung ins Silicon Valley, zumindest dem Namen nach. Während des zweiten Weltkrieges hatte Deutschland einen großen Teil Europas besetzt und die alliierten Streitkräfte sahen nur die Möglichkeit durch einen Bombenkrieg zum Sieg zu gelangen.
Die alliierten Bomber mussten mit der deutschen Flugabwehr rechnen, deren wesentliches Element der Radar, und hier die diversen Modelle des Radars „Würzburg“, war. Hier begann die moderne Form der elektronischen Kriegsführung.
Da nach dem Krieg rasch eine neuer Konflikt zwischen dem Warschauer Pakt und der NATO entstand, war ein weiter steigender Bedarf an elektronischen Kriegsgeräten vorhanden. Und das führte über die Universität Stanford zur Entwicklung des Hightechzentrums Silicon Valley.
Hier war der Anfang die militärische Forschung. Später kam auch die friedliche Nutzung hinzu.
πόλεμος πάντων μὲν πατήρ ἐστι. [Heraklit. Fragment B53] –Ob damit die militärische Nutzung des Hightechzentrums der Welt verlassen oder wenigstens vermindert wurde, sei dahingestellt. Auch liegen die Anfänge um mehr als ein halbes Jahrhundert zurück.
Was bringt gegenwärtig die Kriegskunst hervor? Was sind die geheimen militärischen Entwicklungen unserer Zeit? Wie entwickelt sich die biologische, die informationstechnische, die chemische Kriegsführung? Was ist von der Quanteninformatik zu erwarten? Wird die Gentechnik zu superintelligenten und extrem überlegenen Menschen und Kriegern führen?
Referenz: Steve Blank: The Secret History of Silicon Valley
Der Pabst, Benedikt der XVI., hat das Gleichgeltenlassen der Religionen, den Pluralismus der Vorstellungen und Kulturen als ein Grundproblem der Religion und des menschlichen Lebens in der Gegenward bezeichnet.
Die Informationsmöglichkeiten durch persönliche Begegnungen, durch Reisen und Migration, sind gewachsen und digital hängt das Wissen der Welt, zumindest zu einem beachtlichen Teil, an unseren „fingertips“.
Die Schwierigkeit, die Aporie, liegt darin, dass man einerseits im Namen der Toleranz, der Neutralität, der Konfliktvermeidung, der Gleichberechtigung alles gelten lassen will und muss. Andererseits behauptet aber jede einzelne religiöse Richtung den alleinigen Anspruch auf die volle Wahrheit. Alle anderen Auffassungen sind mindestens weniger richtig, wenn nicht vollkommen falsch.
Die Lösung dieser Aporie liegt darin, dass alle Religionen semiotische Systeme sind. Sie gründen sich auf Texte, auf Riten und Zeichen, auf verschiedene Praktiken, die Bedeutung haben und zeichenhaft sind.
Wenn man nun als die letztgültige Religion unser Leben im Universum als Gesamtes nimmt, so hebt man die Schwierigkeit des Relativismus auf. Alle religiösen Zeichensysteme sind dann Teilmengen der wahren Religion, die sich ja über alle Zeichensysteme hinaus auch auf das Bezeichenete erstreckt und auf alles das, was nicht durch menschliche Zeichen erfasst wird. Diese „blackbox“ des Unbezeichneten, des bezeichenten Unbezeichneten, dürfte das Allermeiste sein.
Isaac Newton gilt als einer der größten Naturwissenschaftler. Und doch ist gleichzeitig sein Schrifttum zu religiösen Themen äußerst umfangreich. Er betrieb ausgedehnte Studien, unter anderem zu den Kirchenvätern.
Die Faszination des Religiösen und das Erstaunen über die physikalische Natur scheinen hier zusammen zu gehen.
Kritik ist notwendig, weil in vielen Fällen berechtigt.
Sie hat aber auch prinzipielle Nachteile. Der Kritiker masst sich einen höheren Standpunkt an, eine bessere Einsicht, eine überlegene Erkenntnis.
Das wirkt arrogant. Umgekehrt ist der Kritisierte möglicherweise gekränkt, verärgert, fühlt sich zu einer Rechtfertigung genötigt oder glaubt er müsse sich entschuldigen.
Bisweilen folgt auch auf die Kritik der Gegenangriff, die Retourkutsche, und der Streit beginnt.
Das Schöne, Wahre und Gute gehören zusammen.
Die Schönheit ist in der Lebenswelt und in den Wissenschaften oft ein entscheidendes Kriterium, warum man einer Auffassung, oder einer Sache den Vorzug gibt.
Ein eleganter mathematischer Beweis ist kurz, klar und überzeugend.
Ein kräftiger, gesunder Baum ist schön.
Das Misslungene, Kranke, das Verfallene und das Vernachlässigte wirken oft weniger ästhetisch.
Und das Empfinden des Schönen ist nicht beliebig. Es wird auch nicht nur kulturell geprägt. Selbst Säuglinge aus verschiedenen Kulturen zeigen in ihrer Zuwendung zu beispielsweise schönen Gesichtern eine Übereinstimmung.
In der Entwicklungsgeschichte hat sich eine Anziehung als Schönheitssinn herausgebildet, die das Gesunde, Kraftvolle, oder Biopositive (Albert Schweitzer) bevorzugt. Umgekehrt dürfte sich ein Hang zum Verfallenden, zum Schwachen und Kranken weder genetisch, noch kulturell übertragen, lange halten. Auch dieser Hang zur Dekadenz ist selbst dem Untergang geweiht.
hofplanung:
Wenn man, wie ich, davon ausgeht, dass die wahre Religion unser Leben im Universum ist, dann könnte zu dieser Art von Religionsverständnis eine sehr freie Form der Spiritualität gehören.
Diese Geistigkeit ist ein Gefühl für die Endlosigkeit und Komplexität unserer Welt. Wir befinden uns, wie die bekannte Metapher sagt, am Strand eines riesigen Ozeans und betrachten ein Sandkorn zwischen unseren Fingern.
Eine Intuition für den gesamten Strand, das Meer, den Himmel darüber und auch für das Treibgut, das angespült wird, weitet den Horizont.
Zeit hat nur eine Richtung. Wir können nur beständig in die Zukunft gehen.
Im Raum können wir uns vor und zurück bewegen, dagegen erlaubt die Zeit lediglich ein nach vorne, ein wieder zurück ist uns verwehrt.
Unsere Lebenswelt hat aber auch die Kontinuität von beidem, Raum und Zeit. „Sprünge“, das Auslassen bestimmter Intervalle, sind uns im Raum, wie in der Zeit nicht möglich. Lediglich unser bewusstes Erleben kann Auslassungen, Fehlstellen in der Raum- und Zeiterfahrung haben. Wir können schlafen, bewusstlos sein oder „black outs“ haben. Dennoch vergeht auch in diesen unbewußten Zeitabschnitten die Zeit und die Spuren davon sind fassbar. Zum Beispiel ist man nach 5 Jahren im Koma nicht nur um 5 Jahre älter, sondern auch durch die lange Inaktivität gezeichnet.
Staunen kann man, wie die Zeit verläuft und besonders kann man bisweilen oder auch häufig darüber erschrecken, dass Nichts wirklich rückgängig zu machen ist. Nichts ist zeitlich umkehrbar, Nichts kann ungeschehen gemacht werden.
Hier liegt auch der Grund zum Verständnis von Freiheit. Freiheit kann, bedingt durch unser Leben in der Zeit, nicht ein wirkliches Erfahren verschiedener Möglichkeiten sein. Lediglich in unserer geistigen Vorstellung über unsere zukünftigen Möglichkeiten können wir abwägen und frei entscheiden. Diese Wahl zwischen antizipierten Handlungen wird dann besonders als freie Entscheidung empfunden und somit als Freiheit, wenn wir unseren eigenen Wünschen, Bedürfnissen und Neigungen in möglichst großem Umfange Rechnung tragen können.
Korruption ist teuer. So wird nicht das Angebot genommen, das von der Sache her am besten ist, sondern ein Anbieter bekommt den Zuschlag, der eine schlechtere Leistung durch Bestechung kompensiert.
Das Gleiche gilt für Ämterpatronage. Hier wird ein schlechter qualifizierter Bewerber den Besseren vorgezogen, weil er mehr „Vitamin B“ hat.
Den Nachteil bei Korruption, Nepotismus usw. haben vor allem die, die für eine schlechtere Leistung mehr zahlen. Für den Steuerzahler ist das besonders ärgerlich. Er wird über die Verwendung der Steuergelder kaum informiert und seine Möglichkeiten Korruption, Parteienklüngel und Ämterpatronage aufzudecken, sind gering. Wenn einmal etwas an die Öffenlichkeit gerät, sind die Möglichkeiten der Bestrafung schwach und unsicher.
1. seite:
2. seite
Jesus von Nazaret war zum Zeitpunkt seiner Geburt selbstverständlich nicht Christ, sondern Jude. Die Rede vom Christkind kann hier naiv zu Missverständnissen führen. Nach einem Zeugnis des Neuen Testaments hat Jesus die strenge Einhaltung des jüdischen Glaubens gefordert.
Meint nicht, daß ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen.
Denn wahrlich, ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist.
Wer nun eins dieser geringsten Gebote auflöst und so die Menschen lehrt, wird der Geringste heißen im Reich der Himmel; wer sie aber tut und lehrt, dieser wird groß heißen im Reich der Himmel. [Mt5]
Und:
Er antwortete aber und sprach: Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.
Sie aber kam und fiel vor ihm nieder und sprach: Herr, hilf mir!
Aber er antwortete und sprach: Es ist nicht recht, dass man den Kindern ihr Brot nehme und werfe es vor die Hunde. [Mt15]
Die Israeliten empfanden sich als Kinder Gottes. Die unschöne Bezeichnung „Hunde“ (τὰ κυνάρια) für andere Volksstämme und Religionen wird bei Matthäus verwandt.
Das Gefühl der jüdischen Stammes- und Religionszugehörigkeit bei Jesus von Nazareth wird selbst in den christlichen Hauptüberlieferungen deutlich.
Das Schicksal des Sohnes Gottes, sein Wirken brachte dann etwas Neues hervor, das das Judentum so weit veränderte, dass eine neue Religion entstand, das Christentum.
bild didi:
invertiert:
Verluste gibt es in der gegenwärtigen Weltwirtschaftskrise zuhauf.
Aber geht das Geld wirklich verloren, oder gehen materielle Reichtümer verloren, so wie man einen Schlüssel oder einen Handschuh verliert?
Wohl kaum, denn es wurde weder materieller Reichtum wie in einem Krieg oder in einer Naturkatastrophe vernichtet, noch wurde Papiergeld verbrannt, noch wurden Kontenstände einfach gelöscht.
Ich fürchte vielmehr es fand und findet eine Umverteilung in gigantischem Massstab statt. Und die Gewinner dieser Umverteilung bleiben anonym. Die Verlierer sind die meisten Menschen. Anlass dieser Umverteilung sind m. E. die hohen Kriegskosten der USA.
Dem konservativen, im Grunde reaktionären „früher war alles besser“ gebe man zu bedenken, dass von Generation zu Generation die Menschen intelligenter werden. Das mag sich in den allerletzten Jahren etwas abschwächen. Der Effekt wurde von dem neuseeländischen Politologen James R. Flynn beschrieben.
Es drängt sich manchmal bei der Rede von der guten alten Zeit der Verdacht auf, dass lediglich der Redner damals besser in Schuss war und heute einige Zeichen von Verfall am eigenen Körper und Geist zeigt.
Das bedingungslose Festhalten an Überzeugungen, an Glaubenswahrheiten, zeichnet gerade den konservativen, traditionsorientierten Katholizismus aus.
Demgegenüber ist die Wissenschaft bereit, Überzeugungen aufzugeben, Theorien zu ändern und Anschauungen zu verwerfen. Das ist eine Stärke in der Weiterentwicklung des Wissens, kann aber auch eine Schwäche sein, wenn der Meinungsumschwung, vielleicht sogar unbewusst, auf politischen Druck hin erfolgt. Dann ist es nicht die objektive Forschung nach der Wahrheit, die den Wechsel der Auffassung bringt, sondern man legt sich die „Wahrheit“ so zurecht, wie man sie haben möchte oder auf äußeren Druck hin zurechtbiegen muss. Die Sophisten waren die ersten überlieferten Meister hierin.
Aber man muss auch sehen, dass Einsteins zitierte Auffassung ohne historischen Abstand geäußert wurde. Es gab in der Wissenschaft, in der Presse Widerstand und es gab auch in den christlichen Kirchen Mitläufer des Regimes.
räuber:
polizeiente:
Wenn Gewinne erzielt werden, muss alles möglichst privatwirtschaftlich sein. Der Staat soll sich raus halten und als „Nachtwächter“ höchstens den ordnungspolitischen Rahmen abstecken.
Geht’s schief, kommt eine Depression, drohen Pleiten, dann soll der Staat einspringen, der Steuerzahler soll Geld geben, der Staat Eigentümer bei Unternehmen werden, die ohne seine Hilfe nicht weiterbestehen könnten.
Ist das richtig? Gelten die Prinzipien der Marktwirtschaft nur bei schönem Wetter, bei Sonnenschein, und muss der Staat einspringen, wenn es stürmisch wird?
Und wer ist der Staat? Wer sind die nationalen Notenbanken? Wem gehören beispielsweise die us-amerikanische oder die britische Nationalbank, das „Federal Reserve System“ und die „Bank of England“? Sind das nicht private Banken, die sich hinter einem staatlichen Mantel verstecken? Und wenn der Staat, beispielsweise in Deutschland, finanziert, macht er das auf Pump. Und von wem bitte leiht er sich da Geld, von welchen Banken? Hier bekommt der Souverän, das Volk, merkwürdiger weise kaum eine Auskunft. Komisch!
Friedrich von Hayek bezeichnete einerseits die Religion als einzig mögliches und wirksames Fundament für traditionsgeführte Lebensweisen und besonders für Moralvorstellungen.
Hier sieht er in der Tradition durch Evolution gewachsene und in der Auswahl (Selektion) bewährte Dinge, die rationalen Konstrukten überlegen sind, da hochkomplexe Strukturen nicht annähernd planbar und durch die Vernunft beherrschbar sein können.
Andererseits zeigt sich Hayek als Agnostiker, weil er Gott nicht verstehe.
Mir stellt sich hier die Frage, ob er seine eigene Pointe nicht bemerkt hat. In der Religion, in der christlichen und ganz besonders schön in der sehr traditionell katholischen, ist Gott ein unergründliches Geheimnis; er und alle wesentlichen Glaubenstheoreme sind nicht rational fundiert, sind nicht durch die menschliche Vernunft hervorgebracht. Gerade darin schützen sie vor aufdringlicher und täppischer „Hinterfragbarkeit“.
Hayek müsste für seine traditionelle und nicht rationale Ethik den geheimnisvollen Gott, den mysteriösen Glauben an ihn, begrüßen und, wo möglich, annehmen.
Unbedingter Respekt vor menschlichem Leben schwindet an den Enden. Gegenüber gerade gezeugtem Leben und gegenüber alten Menschen schwindet die Achtung, der Schutz und die Liebe.
Ich denke das ist eine verhängnisvolle Tendenz. Alte Menschen sollten nicht in Institutionen abgeschoben werden und Embryonen oder Feten dürfen nicht getötet werden. Aus diesem Grund, dem unbedingten und einschränkungslosen Schutz des ganz jungen, des ganz alten und des menschlichen Lebens überhaupt, sollten sich auch unnatürliche Empfängnismethoden verbieten. Weiterhin muss die Familie als natürlicher Entstehungsort des Lebens stärker respektiert, geschützt und unterstützt werden. Und die Familie sollte auch der natürliche und selbstverständliche Ort des Alterns und Sterbens sein.
Zugegeben, hier denke ich katholisch.
Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls 52: Charta der Familienrechte
Instruktion Dignitas Personae über einige Fragen der Bioethik
Gute moralische Grundsätze der Religionen werden durch nicht überzeugende Glaubensinhalte verdorben. Anstatt Moral zu begründen, wie das häufig ins Feld geführt wurde, wird moralischem Verhalten innerhalb religiöser Traditionen der Boden entzogen durch metaphysische Annahmen, die für den stark wissenschaftlich geprägten Zeitgeist nicht nachvollziehbar sind.
Wo früher durch Religion ein Boden der Moralität geschaffen wurde, entzieht jene heute der Moral das Fundament.
In der Erziehung aber auch in Wirtschaft und Politik wird Autorität erwartet und häufig vermisst.
Zwei Formen mit Übergängen sind deutlich, zum einen die echte, natürliche Autorität, zum anderen die formale, aufgesetzte, äußerliche und nicht wirklich mit der jeweiligen Person verbundene.
Die aufgesetzte oder gar angemaßte Autorität fällt sofort weg, wenn das Amt, die Funktion verschwindet. Zudem haben Menschen ohne wirkliche innere Führungsqualitäten das Problem, dass äußerer Anspruch und innere Wirklichkeit auseinander klaffen. Die Rolle bleibt aufgesetzt, ist angemasst, wirkt gespielt und unnatürlich. Es passt einfach nicht zusammen, einerseits ein schwacher, kleiner Mensch und dann auf der anderen Seite eine große, mächtige Rolle. Das sind dann immer mehr oder weniger deutliche Fehlbesetzungen, die Hosen sind zu lang, die Jacken zu weit. Und leider sind die, die das kritisieren und auf den sichtbaren Widerspruch deuten, selbst oft nicht in der Lage die Sache besser und richtig zu machen.
Innere, echte Autorität beruht auf Stärke. Stärke des Menschen, Sachverstand, Erfahrung, Fähigkeiten. Wahre Autorität braucht die äußeren Machtzeichen nicht und verzichtet sogar besser darauf, um Verwechslungen mit bloss angemaßter Autorität noch weiter auszuschließen.
Natürlicher Autorität wird Liebe, Anerkennung, Respekt entgegengebracht, ohne dass sie darauf besonderen Wert legen würde.
Und noch eines, ja etwas Wesentliches: wirkliche Autorität kann und will sich neben- und unterordnen. Sie will nicht unbedingt „führen“. Wenn sie führt, kommt das quasi von ganz alleine und sogar, wie Platon in der Politeia beschreibt, gegen ihren Willen.
Die ganzen Eliteschulen und elitären Verbände und Verbindungen sind dagegen schlicht unangemessen. In ihnen soll vorgeblich die Führungspersönlichkeit erzogen werden, es sollen Menschen gebildet werden, die „Verantwortung“ übernehmen wollen usw..
Das scheint doch sehr abgeschmackt, denn zum guten Teil sind die Zöglinge arrogante Tröpfe, deren Anmaßung und Selbstüberschätzung nur noch weiter ins Bizarre gesteigert wird.
Dagegen: nicht jeder kann und soll führen, die Mehrheit muss auf die eine oder andere Weise sich auch unterordnen und viele menschlichen Verhältnisse finden auf Augenhöhe statt, ohne Über- und Unterordnung. Weiter kann Führung und wirkliche Autorität schnell und situationsweise wechseln.
Allen Besuchern von „Eliteschulen“, von ambitionierten Vereinen und Parteien, die so gerne „Verantwortung“ übernehmen wollen ist hier deutlich empfohlen: lernt Stiefelputzen.
Die Fusswaschung in der katholischen Tradition ist ein richtiger Ansatz, auch wenn sie zur Geste verkommen ist und das vorgebliche „Dienen“ nur eine Bemäntelung eigentlichen Herrschens oder zumindest sich Durchfütternlassens wurde.
Über die gegenwärtige Weltwirtschaftskrise wird nicht mehr geschwiegen, sie kann nicht mehr unter den Teppich gekehrt werden. Das war zu Beginn der Krise im Sommer 2007 noch möglich. Damals war alles noch weit weg und auf schlechte Baufinanzierungen in den USA begrenzt.
Nur, wenn alle großen Investmentbanken der Wall Street auf die eine oder andere Art verschwinden, wenn auch deutsche Banken vor der Pleite durch Staatseingriffe bewahrt werden, wenn die Automobilindustrie der USA kurz vor der Insolvenz steht, dann kann man nicht pfeifen und so tun, als sei nichts Besonderes geschehen.
Fragen, die die ganze Bevölkerung unseres Landes angehen, müssen gestellt, diskutiert und beantwortet werden. Kreative Lösungsmöglichkeiten müssen besprochen und begangen werden. Und die Verantwortlichen müssen streng zur Rechenschaft gezogen werden. Das alles zügig und professionell.
lila sturm:
Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise hat die moralische Diskussion über das wirtschaftliche Handeln verstärkt. Von Gier als Laster, von Maßlosigkeit, von Egoismus wird gesprochen.
Traditionelle Werte führt man dagegen an: Bescheidenheit, Sparsamkeit, Redlichkeit.
Mir scheint das richtig. Zwei Probleme sehe ich jedoch:
Einmal wird jeder Gauner, je besser und größer er ist, desto mehr, sich als Ehrenmann allerhöchster Güte darstellen. Ja die Gaunerei funktioniert um so besser, je geschickter sich der Gauner als Tugendausbund zu tarnen versteht und dadurch das Vertrauen seiner Mitmenschen und Opfer zunächst gewinnen und daraufhin missbrauchen kann. Räuber und Diebe in Nadelstreifen.
Die zweite Aporie sind außer- und übermoralische Systemzwänge: Würde ein Wirtschaftsteilnehmer sich herausragend moralisch verhalten, liefe er Gefahr auszuscheiden, den Konkurrenzkampf zu verlieren. Bei Angestellten ist das genauso. Beispielsweise verzichtet ein Unternehmen bei der Auftragsaquise auf Korruption. Es bleibt anständig aber auch ohne Aufträge und scheidet bald aus dem Wirtschaftsleben aus. Oder ein Angestellter wehrt sich gegen unlautere Machenschaften und arbeitet redlich. Er wird zunächst nicht befördert, dann entlassen.
Was kann man daraus schließen? Moral braucht eine sehr breite Front. Moral braucht eine starke Öffentlichkeit und Transparenz. Dunkle Machenschaften müssen ans Licht. Und Moral braucht die Angst vor Strafe bei Zuwiederhandlung und eine harte und gerechte Strafverfolgung. Das Risiko für unmoralisches Verhalten muss deutlich größer sein, als das Risko moralischen Handelns.
Weniger essen, gesünder und vielleicht auch länger leben. Warum eigentlich nicht?
Calorie restriction hat drei Merkmale, die ich hier hervorheben möchte.
Kalorienreduktion ist nicht genussfeindlich. Niemand schreibt einem vor, was man zu essen hat, es sollten lediglich ca. 30% weniger Kalorien als in einer normalen Ernährung enthalten sein. Dass die restlichen 70% schlecht schmecken müssten, hat niemand behauptet. Ganz im Gegenteil: Der Volksmund sagt, Hunger sei der beste Koch und wenn man nicht übersättigt ist, schmeckt es noch einmal so gut. Zudem kann man, statt in die Menge, mehr Geld in die Qualität der Lebensmittel stecken.
Der zweite Punkt ist, dass calorie restriction ideologisch völlig unverdächtig ist. Calorie restriction funktioniert in zahllosen Tierversuchen bei vielen Tierarten. Ein Placeboeffekt ist ausgeschlossen, es gibt Nichts woran man „glauben muss“, es gibt keine Gurus, keine strenge Lehre, sondern sehr robuste wissenschaftliche Experimente, die von psychologischen Beeinflussungen unabhängig durchgeführt werden können.
Der dritte Punkt, den ich erwähnen möchte, ist, dass calorie restiction ein sehr offenes Verfahren ist, ohne eine konkrete Ernährungslehre. Es wird nur sehr allgemein empfohlen, die Kalorienzufuhr zu senken. Wie man das macht, ist frei wählbar. Lediglich Mangelerscheinungen, Unterernährung … muss man vermeiden. Es gibt viele verschiedene Ernährungsstile, die calorie restriction verwirklichen. Ich selbst bevorzuge keinen dieser Stile und betreibe sozusagen eine nicht ganz so strenge freie Kalorienreduktion.
ritterburg:
Für jede Gemeinschaft ist eine gesunde Bevölkerungsentwicklung grundlegend. Wo die Menschen fehlen, gibt es keine Gemeinschaft mehr. Meine Vorschläge wären deshalb:
Die Kinderfreundlichkeit müsste erhöht werden, und die Zahl der Kinder pro Frau sollte wachsen.
Politik hat zwar keinen direkten Einfluss auf die Familienplanung oder sollte ihn zumindest nicht haben. Doch die Rahmenbedingungen für kinderreiche Familien, auch und gerade bei Menschen mit höheren Einkommen und einer akademischen Ausbildung, könnten um Vieles besser sein.
Über einige Massnahmen sollte man vielleicht nachdenken:
auto und hund:
Auflösung, Niedergang, Dekadenz sind die Zeichen der Gegenwart.
Besonders die Auflösung der Familien, das Auseinanderfallen der Generationen und das reihenweise Zerbrechen selbst der Kleinst- und Rumpffamilie sind zersetzend für unsere Gemeinschaft.
Die demographische Katastrophe ist bereits mit einer Geburtenrate in Deutschland von unter 1,4 Kindern pro Frau in vollem Gange.
Die Kultur der Sprache, der Künste, der Wissenschaften löst sich auf und wird durch eine Unterhaltungsindurstrie und hier besonders durch das Fernsehen ersetzt.
Traditionen, die weit besser waren als die Formlosigkeit und Haltlosigkeit durch die sie abgelöst wurden, sind vergessen oder werden nur noch als Attrappen gelebt.
Auch Grausamkeit und Menschenverachtung nehmen zu. Im Krieg sind Frauen, Kinder und Alte, Nichtkombattanten insgesamt schon seit langem Zielscheibe der Tötungsmaschinerien.
Anstand, Sittlichkeit, Gehorsam und Verantwortung lösen sich auf, verlieren an Inhalt und Bedeutung.
Und wo ist Rettung?
Spiegelt die Evolutionstheorie die marktwirtschaftliche Ordnung? Die Parallelen sind verblüffend. Es treten Mutationen oder neue Unternehmen auf. Diese sind besser oder schlechter angepasst. Sie wachsen oder vergehen. Die Dynamik im Gegensatz zur statischen, mittelalterlich verfassten Gesellschaft ist nicht zu übersehen.
Ist damit die bürgerliche Gesellschaft die natürliche Ordnung? Ich denke kaum. Welche Ordnung werden wir in der Zukunft haben und wie wird sie unsere Theoriebildungen beeinflussen?
Und dann ist Einiges der evolutionstheoretischen Erklärungen auch zirkulär, d.h. es sind Scheinerklärungen. So überlebt und vermehrt sich das Individuum, das am besten angepasst ist. Und der Grad der Anpassung wird am Erfolg des Überlebens und Reproduzierens gemessen. Der mit der besten fitness vermehrt sich. Und der, der sich am erfolgreichsten vermehrt, hat die beste fitness.
Kann die Medizin missbraucht werden, ist sie ein zweischneidiges Schwert?
Eine Schneide wäre die Skalpellklinge des Arztes.
Die andere Schneide wäre das Schwert, die Waffe in der Hand des Kriegers, des Geheimdienstes, des Angreifers, wie auch des Beschützers.
Allerdings ist der Angreifer ein Beschützer, zumindest in seiner eigenen Darstellung. So wie der Sieger vor der Geschichte oft der Gerechte und Gerechtfertigte ist und der Verlierer der Ungerechte, der Verbrecher und Schurke.
Ethik, Konvention muss davor schützen, dass Menschen die Medizin als Waffe erfahren. Medizin darf und muss ausschließlich ihre helfende Schneide einsetzen.
Warum sind erfundene Geschichten so erfolgreich, so beliebt? Warum lesen oder sehen die Menschen nicht lieber ausschließlich realistische Darstellungen?
Ein möglicher Grund scheint mir, dass erfundene Geschichten, gleichnishafte Erzählungen, Phantasiebilder, zum Nachdenken anregen. Sie provozieren den Vergleich mit der Realität. Und über diesen Bezug auf das was wirklich ist, fördern sie das eigene Nachdenken über die Wirklichkeit.
Ein weiterer Erfolgsfaktor dürfte damit zusammen hängen. Es ist die vielfache Anwendbarkeit auf ganz unterschiedliche reale Situationen. Da die fiktive Darstellung sich nicht auf eine realistische Situatuation bezieht, ist sie vielseitig, an unterschiedlichen Orten, zu verschiedenen Zeiten, bedeutend. Das funktioniert, weil der Rezipient seine jeweilige Realität anhand der Fiktion in seiner Vorstellung selbst erzeugt. Das Hirn des Lesers oder Betrachters erzeugt die Aktualisierung und die Lokalisierung.
In die entgegengesetzte Richtung läuft allerdings der Eskapismus, die Wirklichkeitsflucht durch erfundene Darstellungen. Aber selbst diese ist eine, wenn auch negative, Auseinandersetzung mit dem was ist.
schloss:
Heute sah ich in Würzburg einen Mann mit seinem Hund spazieren gehen. Der Hund war angeleint. Wenig später sah ich, dass der Hund aus dem Hundehalsband seiner Leine herausgeschlüpft war. Dem Mann war das bewußt und er hielt spielerisch das leere Hundehalsband vor den Hund.
So kann man natürlich auch der Anleinpflicht genügen. Der Hund ging an der Leine, das Band war aber so locker, dass er sich ohne Mühe von der Leine lösen konnte. Dem Herrn war das klar und er spielte damit.
Auch andere Pflichten, Gesetze, Vorschriften, Regeln und Gebote der Sittlichkeit werden so der Form nach scheinbar erfüllt und der Sache, dem Inhalt nach zu locker gehandhabt.
Denken wir an …
Bei einer Nagelprobe wird Druck ausgeübt. Der Druck ist groß, weil die Fläche des Nagels klein ist und der Nagel selbst ist härter als beispielsweise die Fingerbeere.
Physikalisch ist Druck gleich Kraft geteilt durch Fläche.
Somit steigt der Druck bei kleineren Flächen und bei größerer Kraft.
Auch menschlich, wirtschaftlich und gesellschaftlich kann man durch höheren Druck, so wie die Nagelprobe bei Gold, feststellen, ob etwas echt ist und Wert hat.
Wer, wie in Deutschland, die Gehälter von beispielsweise Bankmanagern beschränkt, riskiert deren Abwanderung.
Kapital und Arbeitskräfte suchen nach den günstigsten Bedingungen. Sie sind mobil.
Die Flucht wird durch eine regionale, nationale Verschlechterung motiviert.
Das Gleiche gilt, fast schon verhängnisvoll, für die Auswanderung der geistig befähigten jungen Menschen.
Was bleibt, ist die Notwendigkeit für das, was man haben und halten möchte, günstige Bedingungen zu schaffen, sodass es bleiben kann und will.
zeichnung „die räuber“
Eine mögliche Unterscheidung politischer Konzepte ist ihre individualistische oder kollektivistische Ausrichtung.
Der Liberalismus, in seiner ausgeprägteren Form der Libertarianismus, betont das Individuum. Axiomatisch versucht Murray Rothbard von unveräußerlichen Rechten des Einzelnen ein rationalistisches Gesellschaftsmodell abzuleiten. Hier bildet nur das Individuum die Grundlage.
Demgegenüber stehen kollektivistische Ansätze, in denen die Gemeinschaft betont wird und über den Wert des Einzelnen gestellt ist. Bekannt sind die unrühmlichen Worte, der Einzelne sei nichts, die Gemeinschaft alles.
Ich selbst denke, dass beide Geschmacksrichtungen politischer Theorien übel sind. Sowohl der Individualismus als auch der Kollektivismus sind einseitig, ja unerträglich.
Die Kunst besteht darin, dem Einzelnen und den Gemeinschaften gerecht zu werden. Auf die komplexe Vermittlung zwischen Individuum und Gruppen kommt es an. Der Einzelne und Gruppen von Menschen in den verschiedensten Formen, wie Familie, Arbeitsteam, Ortschaft, Landschaft, Nation, Nationenbündnisse und Menschheit, haben ihre Bedeutung und ihr Recht.
Das erscheint so auch eigentlich selbstverständlich. Nur in der Realität erschrickt man darüber, in welchem Maß die Balance zwischen den Momenten Individuum und Gemeinschaft verletzt wird.
Ein Beispiel ist die gegenwärtige Weltwirtschaftskrise, die durch sozial unverantwortliches Handeln von egoistischen Individuen und ein individualistisches Politik- und Wirtschaftsmodell verursacht wurde.
Umgekehrt sieht man die Verletzung des Individuums und seiner Rechte besonders deutlich in totalitären Staaten und Gemeinschaften, die es auch heute in zahllosen Formen gibt.
Was uns nicht umbringt, würde härter und stärker machen. Ja und nein. Es kommt auf den Grad der Belastung an.
Die Trainingslehre untersucht das wissenschaftlich. Übertrainiert wird der Sportler nicht stärker, sondern schwächer.
Vielleicht langweilig, aber bei der Hormesis, dem sich Feien gegen Widrigkeiten, entscheidet das rechte Mass.
Eine trockene, nüchterne Stimmung erleichtert den realistischen Blick auf Menschen, Dinge, auf sich selbst und die Zeit.
Auch nur leichte Überspanntheiten, Euphorie, Depression verfälschen und ziehen Fehler nach sich.
Beständig, fleißig, sachlich und gründlich, sozusagen wissenschaftlich eingestellt, scheint die Realität am klarsten, Irrtümer am unwahrscheinlichsten.
bouw: