heilig

„Himmelbett statt Hostien, Schlemmermenüs statt Abendmahl, Schulsport statt Niederknien, Sparbücher statt Segen – der Umbau von Sakralbauten in Wohnungen, Restaurants, Sporthallen oder Sparkassenfilialen ist ein hochsensibler Markt. Einer, der auch in Deutschland wachsen wird – das ist so sicher wie das Amen am Altar.“ So kann man in der Onlineausgabe der Wirtschaftswoche zu Ostern 2009 über die profane Nutzung von Sakralbauten lesen.

Auch wenn die Inhalte des christlichen Glaubens nicht mehr fundamentalistisch, wörtlich, ohne Zweifel und Kritik angenommen werden können, auch wenn statt dem Christentum die Religion des Massenkonsums und hier besonders die tägliche, stundenlange und gewissenhafte Anbetung des Fernsehers vorherrschend ist und wenn für aufgeklärte Geister die Wissenschaften die Religionen ersetzt haben, auch dann ist mein Empfinden eindeutig für das Religiöse und hier ganz klar für das Katholische und da wiederum für seine gemäßigt konservativer Praxis.

Bei den Möglichkeiten, Himmelbett statt Hostie, bin ich ohne eine Sekunde zu zögern für die Hostie, als dem wirklichen Leib des Gottmenschen Jesus.

Schlemmermenüs erzeugen Übelkeit verglichen mit dem heiligen Abendmahl, bei dem das Kreuzopfer von Mensch und Gott vollzogen wird.

Die Demut des Niederkniens ist weit wichtiger im Leben als sinnfreie Turnübungen, und das Knien im heiligen Raum schließt die körperliche Ertüchtigung nicht nur für Schüler, sondern auch für Vor- und Nachschüler nicht aus. Vielmehr bedeutet das Bibelwort vom Körper als Gottestempel, dass dieser Tempel stark, schön und gesund erhalten werden muss (1.Kor. 6,19).

Der Segen des Vaters oder der Mutter für die Kinder, der Segen eines Menschen für einen Anderen bedeutet eine wohlwollende, beschützende Haltung, die durch das rein finanzielle eines Sparbuches nicht aufgewogen werden kann. Zudem hat man ein Sparbuch meistenfalls für sich selbst, der Segen wird aber einem anderen gespendet, sich selbst zu segnen, so wie man Geld für sich selbst auf sein Sparbuch einzahlt ist unmöglich. So steht der Segen um vieles höher als das Sparbuch.

affirmation

Das Ganze ist gut und bedarf keiner Rechtfertigung. Die Affirmation ist nur nötig bei Sachen, die noch nicht fest stehen, die noch wanken und umfallen können.
Imgleichen ist die Rechtfertigung nur sinnvoll bei Angreifbarem, das Unangreifbare bedarf ihrer nicht.
Das Sein ist seiend, und wenn man so möchte, ist es damit auch gut.
Wenn aber eine Begründung gegeben wird für etwas, dann auch die Gegengründe und, wo diese falsch sind, ihre Widerlegung, wo diese eine Berechtigung haben, was meistens der Fall ist, wenn sie von vernünftigen Menschen vorgebracht werden, dann ist die Synthese herzustellen, die auch die berechtigte Antithese mit aufnimmt.
These, Antithese und Synthese stellen die Sache umfassend dar. Sie verharren nicht in der Apologie, bleiben nicht bei der bloßen Kritik, sondern führen beides in einem Dritten zusammen.
Wer eine Angelegenheit so behandelt, tut mehr als meist üblich.

altern

Die Zeit ist unser wertvollstes Gut. Und sie ist geheimnisvoll. Warum verläuft sie nur in eine Richtung? Warum kann man nicht auch wieder in ihr zurückgehen? Im dreidimensionalen Raum ist das möglich, man geht einen Weg hin und dann denselben Weg wieder zurück.
Die Zeitmaschine ist eine Fiktion. Und die Relativitätstheorie hat die „Elastizität“ von Zeit beschrieben und entsprechende Experimente mit Flugzeugen, die sehr genaue Atomuhren mitführten, sind gelungen und konnten die gemachten Annahmen der Relativitätstheorie nicht widerlegen. Hier liegt aber nur eine Verlangsamung, keine Umkehr des Zeitvektors vor.
Die Lebenszeit der Menschen ist, wie bei allen Tieren, begrenzt durch die Gesundheit, Altern und Tod. Die Suche nach der ewigen Jugend, nach einem Aufhalten des Alterns, begleitet die Menschen seit Langem.
Die Bemühungen um Jugendlichkeit sind meist nutzlos, bisweilen aber auch verzweifelt und lächerlich. Das Bedürfnis jünger zu sein oder zumindest jünger zu wirken benutzt eine Industrie, die mit Cremes, Kleidung, chirurgischen Eingriffen, Medikamenten und Sport Jugendlichkeit verspricht.
Vielfach werden die Konsumenten dabei ausgenutzt und sind traurige Opfer skrupelloser Geschäftemacher.
Die einzige gut belegte Methode den Alterungsprozess zu verlangsamen und die Lebenspanne zu verlängern ist die Reduzierung der Kalorienaufnahme um ca. 30 % unter den Normalbedarf. Die Wirksamkeit dieser Intervention ist im Tierversuch sehr gut belegt und die Studien bei Menschen weisen in die gleiche Richtung. Und das Verfahren ist mit keinen zusätzlichen Kosten verbunden. Man isst lediglich ca. 30 % weniger als normal. Dabei sollten allerdings die notwendigen Nährstoffe auf natürliche Weise aufgenommen werden. Aber auch das ist nicht schwer, denn mit einem hohen Anteil an Obst und Gemüse nimmt man einmal wenig Kalorien auf und liegt bei den Vitaminen, Mineralien und anderen essenziellen Nährstoffen auf der sicheren Seite.
Somit ist das Geheimnis längeren und gesünderen Lebens gelüftet. Es heißt weniger und gesünder Essen. Maßvolles geistiges und körperliches Training hilft ebenso. All dies ist im Grunde ohne zusätzliche Kosten möglich.

erfolgreich

In einer Gemeinschaft gibt es viele erfolgreiche Menschen. Diese sind meist mit der bestehenden sozialen Ordnung zufrieden. Unzufriedenheit kann aber auch bei den Reüssierten angetroffen werden, insofern sie noch weiter aufsteigen wollen. Diese Unzufriedenheit kann mit sich selbst bestehen oder mit sehr eingegrenzten Strukturen der jeweiligen Arbeitswelt, Familie usw., ist in der Regel aber nicht auf das „ganze System“ bezogen.

Wenn die Auswahlkriterien für Erfolg wirkliche Stärken sind, dann sind die Starken zufrieden und glücklich.

Die Schwachen aber, die „Zukurzgekommenen“ sind unzufrieden. Sie kritisieren die bestehende Sozietät. Die Kritik kommt politisch gesehen von links oder rechts. Und sie wird darauf zielen, die herrschenden Eliten als ungeeignet zu kennzeichnen.

Das Argumentationsmuster sieht folgendermaßen aus:

Die Erfolgreichen haben ihren Erfolg nicht wirklicher Stärke zu verdanken. Sie sind nicht deswegen erfolgreich, weil sie z. B. tüchtig, fleißig, tapfer, unternehmerisch, geschickt, schnell, kommunikativ … sind.

Vielmehr fehlen ihnen die wahren Stärken und sie sind an der Spitze, weil sie verwerfliche Eigenschaften besitzen und sich übler Praktiken bedienen. Sie sind, dieser Argumentation zufolge, ehrgeizig, korrupt, gierig, verbrecherisch, faul, schleimig, prinzipienlos, ausbeuterisch und mafiös.

Die Kritiker dagegen beanspruchen für sich, als fiktiv konkurrierende Elite, dass sie positiv bewertete Stärken besitzen und somit die eigentliche, wirkliche führende Schicht bilden würden, wenn es mit rechten Dingen zuginge. Und dafür zu sorgen, dass es mit rechten Dingen zugeht, ist ihr Ziel. Sie, die Gesellschaftskritiker, wollen die wahren Werte zur Geltung bringen und dann, weil sie diese Werte besitzen, zur rechtmäßigen Führung aufsteigen.

Dieses Muster findet man sowohl links wie rechts der Mitte.

Was aber sind, jenseits der Apologie der Erfolgreichen und andererseits ohne die Verdrehungen und moralischen Wolkenkuckucksheime der Gescheiterten, die legitimen Maßstäbe zur Bewertung einer Gemeinschaft?

Sollte man eine Gesellschaft nur an ihren eigenen Werten und Maßstäben messen? Und, wenn andere externe Kriterien legitim wären, welche Kriterien zur Bewertung einer Sozietät wären das, und wie wären sie legitimiert?

Bildet das sogenannte Naturrecht, das ohne menschliche Setzung und Tradition bestehen soll, einen Maßstab? Das Naturrecht wäre nach Auffassung der katholischen Kirche von Gott gegeben. Da diese Kirche das Gottesgnadentum mit dem Naturrecht verband und dann in demokratischen Zeiten diese Verbindung wieder auflöste, ist Skepsis angebracht.

Auch der normative Libertarianismus gründet in einem behaupteten Naturrecht auf Eigentum, vornehmlich auf Eigentum an einem selbst. Auch diese Auffassung ist historisch gewachsen und keine natürliche Setzung, was allerdings zu begründen ich hier schuldig bleibe.

Ein populärer Maßstab sind die Menschen- und Grundrechte. Und da nach meiner Auffassung nichts Besseres zu haben ist, dürfte es legitim sein diesen Maßstab zu gebrauchen und den Missbrauch der Menschenrechte zu kritisieren und wo möglich zu hindern. Es kann sogar eine Pflicht sein, Verstöße gegen die Menschen- und Grundrechte zu bekämpfen.

namen

Ein alter Physiklehrer an der Universität Würzburg erzählte in einer einführenden Veranstaltung über Fehlerrechnung die Geschichte mit den Namen. Wenn in der Wissenschaft etwas mit einem Namen bezeichnet wird, wäre es verdächtig. Wenn dazu noch andere konkurrierende Theorien oder Hypothesen mit anderen Namen von Personen bezeichnet werden, ist an der Sache etwas noch nicht hinreichend geklärt.

Eine gut gesicherte Standardtheorie benötigt keine Namen von Forschern zu ihrer Bezeichnung.

In der Marktwirtschaft ist das anders. Hier betont jeder seine Einzigartigkeit, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Die Marke wird wichtig und die Unterschiede werden betont, auch wenn sie der Sache nach gar nicht so groß sind oder überhaupt nicht bestehen. Hier findet eine Fehlinformation der potenziellen Kunden statt, um den Verkauf zu fördern. Das gilt von Waschmitteln bis hin zu Unternehmensberatern, von Fluglinien bis zur Babynahrung.

herrschaft

Die Demokratie gilt fraglos als die beste Staatsform. Sie bedeutet die Herrschaft des Volkes. Das aus dem antiken Griechisch stammende Wort Δημοκρατία setzt sich zusammen aus δήμος [démos], „Volk“, und κρατία [kratía], „Herrschaft“.

Herrschaft bestimmt sich durch den Unterschied von denen, die herrschen und denen, die beherrscht werden. Wenn alle herrschen, herrscht niemand. Somit wäre die Herrschaft des gesamten Volkes gar keine Herrschaft.

Wenn tatsächlich aber geherrscht wird, dann tut nicht jeder was er will, sondern die Herrscher setzen ihren Willen durch und die Beherrschten müssen Dinge tun, die sie selbst nicht wollen. Das ist für die Beherrschten nicht immer angenehm. Und so kann es kommen, dass sich die Beherrschten gegen die Herrscher zur Wehr setzen.

Die Herrscher werden dagegen Maßnahmen ergreifen. Eine Strategie kann sein, die Herrschaft zu verschleiern. Man kann im Sinne der Demokratie argumentieren, dass das Volk ja selbst herrscht und somit nicht dem fremden Willen eines Herrschers folgt, sondern das Volk handelt in einer Demokratie nach seinem eigenen Willen. Eine Rebellion gegen seinen eigenen Willen wäre sinnlos.

negativ

Burrhus Frederic Skinner, der bekannteste us-amerikanische Vertreter des Behaviorismus, hat es klar formuliert. Bestrafung, Kritik und alle negativen Reaktionen sind selbst nachteilig. Der Kritisierte wird eher nicht sein Verhalten ändern. Einmal hat das bisherige Verhalten ihm offenbar gegenüber Alternativen Vorteile gebracht. Zudem ist eine Änderung von Verhaltensmustern mit einer erhöhten Anstrengung verbunden.

Bestrafung führt dazu, dass nicht die bestrafte Handlung vermieden wird, sondern der Bestrafer. So meidet der Dieb nicht den Diebstahl, sondern die Polizei, und das Kind, das Schokolade nascht, meidet nicht die Schokolade, sondern verbirgt das Naschen vor der Mutter. Verbotenes wird verheimlicht. Noch ein Beispiel: der Steuerhinterzieher meidet nicht die Steuerhinterziehung, sondern das Finanzamt und die Steuerverhandung.

Neben der fehlenden Wirksamkeit ist das Meckern, Nörgeln, Kritisieren, Verbessern usw. auch gegen den guten Geschmack. Kritik, Beschwerden, Zurechtweisungen, Schuldzuweisungen etc. passen zu einem grantigen Hausmeister, einem Concierge, ein wirklicher Herr, ein Gentleman sollte sie meiden.

bevölkerungspolitik

Der Focus titelt:

Trotz Elterngeld weniger Geburten in Deutschland … Die CDU-Politikerin von der Leyen zeigte sich überrascht über den so starken Rückgang trotz des Elterngeldes … [+]

So sinnvoll zunächst einzelne Maßnahmen erscheinen, so wenig bewirken sie tatsächlich.

Und Frau von der Leyen wird sich nicht ernsthaft mit der Wirtschaft anlegen.

Die Wirtschaftsverbände wollen hochqualifizierte Frauen als „Humankapital“ auf dem Arbeitsmarkt. Die Frauen sollen im Wettbewerb untereinander und mit ihren männlichen Konkurrenten stehen. Wenn das Angebot an gut ausgebildeten Arbeitskräften durch die Frauen steigt, sinkt der Preis dieser Arbeit. Bei steigendem Angebot sinkt der Preis, das alte Spiel. Bei sinkendem Preis der Arbeitskräfte steigt der Gewinn des Kapitals.

Da Frauen ihre Karriere gerade in jungen Jahren betreiben müssen, damit sie nicht hoffnungslos von ihren männlichen Mitbewerbern überrundet werden, wird der Kinderwunsch aufgegeben oder so lange verschoben bis es (fast) zu spät ist.

So wird die Fortpflanzung gerade der hoch qualifizierten und intelligenten Frauen auf dem Altar der Profitrate geopfert. Der Molloch, besonders des alles beherrschenden Finanzkapitals, verschlingt unseren (ungeborenen) zahlreichen, bildungsnahen und intelligenten Nachwuchs.

Und was bleibt einem Land wie Deutschland noch, wenn ihm seine zahlreiche, kluge, gesunde, leistungsfähige und leistungsbereite Jugend fehlt? Und die wird fehlen, weil sie nicht geboren wird.

Zwei Probleme bestehen also:

  1. die viel zu niedrige durchschnittliche Geburtenrate von 1,3 bis höchstens 1,4 Kindern pro Frau und
  2. die noch viel geringere Geburtenrate bei Akademikerinnen, bei gleichzeitig überdurchschnittlich hoher Kinderzahl in der Unterschicht

Das führt

  1. zu einem Rückgang der Bevölkerung und
  2. zu einer im Durchschnitt weniger begabten und schlechter qualifizierten Bevölkerung.

Zunächst muss das Problem der schrumpfenden und zunehmend weniger intelligenten Bevölkerung klar benannt werden.

Zur Lösungen wird man weit umfangreichere Maßnahmen benötigen, als das „Elterngeld“.

Vorstellbar wären:

  • Kinderwahlrecht, treuhänderisch ausgeübt durch die Eltern. Das würde kinderreichen Familien mehr demokratisches Gewicht geben und einen Gegenpol bilden zur „Rentnerrepublik“.
  • Bezahlung der Haus- und Erziehungsarbeit aus Steuermitteln. Die Höhe sollte abhängen von dem zu erwartenden Gehalt, das die Frau oder der Mann im Berufsleben verdienen würden. Außerdem sollte die Höhe des Erziehungsgeldes der Anzahl der Kinder angemessen sein, sodass der, der mehr Kinder großzieht, auch besser dafür bezahlt wird. Diese Haus- und Kinderarbeit sollte bezahlt werden bis zur Volljährigkeit der Kinder. Die, die keine Kinder aufziehen, oder nur eines, sollten gegenüber den kinderreichen Familien steuerlich entsprechend höher belastet werden.
  • Frühe, großzügige Förderung von Eheschließung und zahlreichem Nachwuchs bei Studenten
  • Reduktion der Steuerlast einer Familie um 10 % pro Kind
  • nicht nur eine familien- und kinderfreundliche „Stimmung“ und Moral, sondern viele, konkrete, durchdachte Maßnahmen in diese Richtung
  • Stärkung bewährter Traditionen, die früher erfolgreich zu kinderreichen Familien geführt haben

In der Frage der schrumpfenden und zunehmend miderbegabten Bevölkerung muss geklotzt und nicht gekleckert werden.

Das gebietet das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland, das dem Wohle des deutschen Volkes verpflichtet ist. Eine Verpflichtung auf eine möglichst hohe Profitrate des Kapitals besteht dagegen laut Grundgesetz nicht.

Und wer immer wieder gerne John Maynard Keynes zitiert mit dem Satz, „in the long run we are all dead“, sollte zwei Dinge bedenken:

  1. Für den Einzelnen ist dieser Satz richtig.
  2. Für unsere Kinder und Kindeskinder usw. ist er falsch. Die Kinder und ihre Kinder, und so fort, sind auf lange Sicht nicht tod, sondern lebendig.

Damit das so kommen wird, müssen wir entschlossen und nicht halbherzig handeln.

sport

So segensreich der Breitensport, der Sport für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und besonders auch für ältere und sogar alte Menschen ist, so schädlich ist der Hochleistungs- und Profisport.

Und das aus vier Gründen:

  • Hochleistungssport ist ungesund. Die Sportler ruinieren häufig ihren Körper u.a. durch Verletzungen und Doping, aber auch durch Überlastung.
  • Die geistige Entwicklung kommt zu kurz. Intellektuell bleiben die Spitzensportler weit unter ihren Möglichkeiten, da ihnen für das geistige „Training“ die Zeit und die Kraft fehlen.
  • Die Vorbereitung einer beruflichen Karriere für der Zeit nach der sportlichen Laufbahn wird vernachlässigt.
  • Der Gebrauch des Profisports zum Sportkonsum vor dem Fernseher und die Verquickung mit der Werbeindustrie sind unschön.

Also:

  1. Breitensport ist zu fördern, durchaus auch leistungsorientiert, aber immer nur als „Nebensache“, immer nur von echten Amateuren ausgeübt.
  2. Hochleistungssport ist entschieden, aus den oben angeführten Gründen, abzulehnen.

urchristen

Am Anfang war das Christentum eine innerjüdische Bewegung. Jesus wurde als der jüdische Messias gesehen.

Die jüdischen Gesetze wurden befolgt. Die jerusalemer Urgemeinde besuchte vorschriftsgemäß den Tempel (Apg 2,46; 3,1), brachte Tempelopfer dar (Apg 21,26), hielt den Schabbat ein, befolgte die jüdischen Speisegesetze und führte die Beschneidung durch (Apg 10,14; 15,20f).

Die Urchristen bildeten eine besondere Gruppe innerhalb des Judentums. Sie standen nicht außerhalb der jüdischen Religion und Kultur. Vielmehr sahen sie sich als Erfüllung der religiösen Tradition Israels.

Demgemäß schreibt Matthäus 5,17ff:

Vom Gesetz und von den Propheten
17 Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen. 18 Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist. 19 Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich.

Auch Jesus dürfte sich als Jude und nicht als Stifter einer neuen, nach ihm benannten Religion gesehen haben.

kinderglaube

Auch Kinder zweifeln bisweilen an religiösen, übernatürlichen Mythen. Aber der Glaube überwiegt. Und in der Erziehung werden mit der jeweiligen Religion, ihren Wunder- und Heilsgeschichten, Verhaltensnormen transportiert und eingeübt.

Wenn dann, häufig bei Jugendlichen, die Rebellion gegen die Welt der Erwachsenen folgt und die Geschichten der Religion in ihrer Zweifelhaftigkeit erscheinen und zudem am Verhalten der religiösen Autoritäten die Scheinheiligkeit und doppelte Moral gesehen wird, dann passiert etwas Verständliches, aber für die moralische Entwicklung junger Menschen gleichwohl Schädliches. Sie lehnen nicht nur die Mythen ab und den jeweiligen selbstgefälligen und verkommenen Klerus, sondern auch leider viele moralische Überlieferungen, die, für sich genommen, gut sind, und, hätten sie nicht das religiöse Drumherum, auch von jungen Menschen zweifelsohne als richtig empfunden werden könnten.

So leistet Religion mit ihrer Verquickung von unwahren Geschichten, von Mythen, mit guten moralischen Regeln in der Erziehung genau das Gegenteil von dem, was sie erreichen möchte. Statt die Moral zu festigen und gar zu begründen, führt der Konnex von Mythos und Moral zu einer Ablehnung von beidem. Beides bekommt den Anschein des Falschen, obgleich ihn die Mythen in höherem Grade verdienen.

Und selbst die Mythen erleiden ihr Schicksal der Verwerfung durch junge Menschen zu Unrecht. Erfundene Geschichten, fiktionale Texte, religiöse Erzählungen sind in großen Teilen faktisch unwahr. Aber sie können dennoch mächtige Bilder erzeugen, zu wichtigen Interpretationen führen. Das alles aber unter der ausdrücklichen Berücksichtigung ihrer Fiktionalität.

Die Auferstehung Christi ist kein Tatsachenbericht, sondern eine großartige Phantasiegeschichte.

Vor Ostern 2009

volksmusik

Schlager, Pop, Rock, R&B … insgesamt alle Richtungen der modernen Unterhaltungsmusik und Massenkultur finde ich schwer erträglich.

Warum gibt es keine Pflege und Wiederbelebung der Volkslieder? Warum wird das Brauchtum nicht bewahrt und modernisiert, der Volkstanz, die Volksmusik, der sprachliche Dialekt und die einheimische Tracht?

Gut, ich glaube, dass die Vermarktungsinteressen einer globalisierten Lifestyle-Industrie dagegen stehen. Jeder soll überall auf der Welt die gleiche Musik hören, dieselbe Kleidung tragen und die gleiche Sprache – Englisch – sprechen.

Außerdem sollen die Modeströmungen beständig wechseln. Die neue Mode schafft neuen Absatz. Jeder will das Neueste haben und soll es kaufen. Man schaut auf das gerade Angesagte, macht die neuesten Trends mit und lässt sich mitreißen wie ein Lemming in die globalisierte Entmündigung und Ausnutzung der Konsumenten durch das Finanzkapital. Zu Konsumenten und Arbeitskräften lassen sich die Menschen auf diese Weise reduzieren und leisten dagegen erstaunlich wenig Widerstand.

Was aber, wenn, im Vergleich mit der modischen Unterhaltungsmusik, viel bessere und seit Jahrhunderten bekannte Volkslieder gepflegt würden? Ja, was wäre, wenn sich die Menschen nicht nur vorwiegend berieseln lassen würden, sondern selbst in stärkerem Maße produktiv wären, wenn sie selbst singen, musizieren, vielleicht sogar komponieren und dichten würden?

Was, wenn das Ganze in die alte, bestehende, jeweilige, regionale Kultur hinein passt, wenn es altes und ältestes Brauchtum aufnehmen würde?

gesund

Von Platons Politeia habe ich das Diktum in Erinnerung, ein Kranker möge schnell gesund werden, oder schnell sterben.

Verächtlich spricht er von Menschen, die ihre Krankheiten pflegen, zu endlosen Behandlungen und Kuren ihre Zuflucht nehmen und weder gesunden, noch sterben können.

Der griechische Philosoph war hart.

unkritisch

Im ersten Gang ist es ratsam unkritisch einen Text zu lesen und eher zu glauben, als zu zweifeln, mehr zu verstehen, als zu widersprechen.

Von Gottfried Wilhelm Leibniz schreibt Bertrand Russell in seiner Schrift A History of Western Philosophy (1945), Leibniz habe zunächst alles was ihm vorgetragen wurde für vernünftig gehalten, jedem Autor habe er zunächst Glauben geschenkt. Und wenn das Leibniz tat, dann würde es uns kleineren Geistern auch nicht schlecht anstehen.

Ein Kritiker überhebt sich schnell, er nimmt einen vermeidlich höheren Standpunkt ein, plustert sich auf, ohne häufig die Sache, die er besser zu wissen vorgibt, auch nur in den einfachsten Formen zu begreifen.

prompt

Eine prompte Pflichterfüllung schafft Zufriedenheit. Prompt heißt nicht nur pünktlich zum Termin, sondern sobald als irgend möglich.

Beispielsweise kann eine Rechnung zur Fälligkeit in zwei oder vier Wochen gezahlt werden, oder sofort nach Erhalt und zügiger Prüfung. Hausaufgaben können unmittelbar nach Unterrichtsende gemacht werden, oder aber auf den letzten Drücker spät abends und noch schlechter am Morgen vor dem Schulunterricht.

Die prompte Erledigung befreit von dem Gedanken an eine noch zu erfüllende Pflicht, die Erleichterung ist beachtlich und man schafft sich einen Sicherheitsabstand für mögliche Zwischenfälle. Denn wenn man alles bis zum letzten Moment aufschiebt und dann zum Schluss noch etwas dazwischen kommt, wird es eng und man benötigt einen Kraftakt um es überhaupt noch zu schaffen, oder aber es gelingt nicht mehr zum Termin und man wird säumig.

Die prompte Pflichterfüllung senkt auch das Risiko, etwas zu vergessen.

Somit ist es eine Frage der Lebensklugheit, des guten Stils und der Vorbildfunktion für alle mit erzieherischen Aufgaben, die Dinge prompt und nicht nur pünktlich und fristgemäß zu erledigen.

Lehrer an Schulen oder Hochschulen, Eltern, überhaupt alle Autoritätspersonen sollten konsequent in dieser Hinsicht sein. Das muss man von ihnen erwarten können.

Die Wirklichkeit zeigt leider nur zu oft ein gegenteiliges Verhalten. Man schiebt Arbeiten auf, erledigt sie gar nicht, oder unvollständig, oder schludert es lieblos hin.

Eine Erneuerung beginnt nicht in großen Reden oder Reformentwürfen, auch erwarte ich keine positive Veränderung durch Ideologien, Weltanschauungen oder auch Religionen.

Der Weg zum Besseren führt über kleine konkrete Schritte. Die prompte Erledigung von Aufgaben und Pflichten könnte einer dieser kleinen Schritte sein.

rationale ethik

Eine rational begründete Moral ist gefährlich.

Immer lassen sich Gründe und Argumente gegen ein sittliches Gebot finden. Die Spitzfindigkeiten nehmen kein Ende.

Die Sofisten spüren Schleichwege auf, um an unbequemen Haltungen und Konsequenzen vorbei zu lavieren.

Man redet sich sozusagen heraus und macht es sich bequem in willkürlichen Argumentationsfetzen.

Was könnte man dagegen anführen?

  • einmal die Religion, eine religiöse Haltung
  • die Tradition, das Bewährte, das allerdings auch heute bestehen können muss
  • die Ästhetik, das Schöne, bietet auch moralische und außerrationale Kriterien

schubladen

Schubladen, Etiketten, Begriffe können kennzeichnen. So gilt ein Mensch als konservativ, als freundlich u.s.w..

Genauer betrachtet, zu verschiedenen Zeiten in differenten Zusammenhängen, zeigen sich meist unregelmäßige Grenzen, Verwischungen und Verschiebungen.

Ein Konservativer lebt eher wie ein Sozialist und umgekehrt. Ein freundlicher Mann ist als Vorgesetzter verletzend und taktlos. Und ein dummer Mensch ist bisweilen sehr klug und vice versa.

Ich denke, das eigene Leben und das unserer Mitmenschen ist zu kurz und zu wertvoll, als dass man sich in Schubladen zwängen sollte oder dass man sich Kategorien überstülpen lässt. Niemand sollte einem Klischee entsprechen wollen oder müssen.

Freiheit, Kreativität, Individualität und schöpferischer Gemeinsinn und Bereitschaft zur Gestaltung von Veränderungen und die Annahme der Komplexität des Lebens stehen gegen das Einkasteln und Schwarz-Weiß-Malen.

Und dennoch ist ein Leben ganz ohne Kommoden mit ihren Schubfächern auch nicht ideal. Man braucht sie, die Begriffe, eingedenk, dass sie nicht umfassend, nicht ewig und oft grob vereinfachend sind.

zucht

Sich selbst in die Zucht nehmen, unablässig, ohne Ausnahmen, lässt einen erst zum guten Erzieher werden.

Wer sich selbst nicht im Griff hat, der bekommt auch seine Zöglinge nicht zu fassen, dem fehlt überzeugende Autorität.

Selbstzucht und Zucht bei anderen sind dringend nötig und ein Wall, schützend vor einer ausufernden Bequemlichkeit, einem allgemeinen sich Gehenlassen.

  • Haltung, ohne jemals in einen Verlust derselben abzugleiten
  • Disziplin, zunächst und am härtesten gegen sich selbst
  • Unbeugsamkeit gegen Widrigkeiten
  • Abhärtung und Stärke gegen allgemeine Verweichlichung im Zerfall
  • Eine Gegenbewegung zur „Verhausschweinung der Menschen“ (Konrad Lorenz)

haare

Herr K. dachte: nie wieder Friseur, nie wieder rasieren.

Friseurbesuche kosten Zeit, Geld, führen zu juckenden Härchen am Hals und im Gesicht und das Risiko sich danach zu erkälten steigt.

Rasieren verletzt die Haut und man verliert gerade morgens wertvolle Minuten. Außerdem schützen Haare.

Also, Levitikus 19,27 und zwar endgültig.

Dann aber besann sich Herr K.. Er lebte gut zweieinhalb Jahrtausende später. Die Zeiten hatten sich verändert, nicht immer zum Besseren. Wir leben mit einem vielfachen atomaren overkill und in wirtschaftlich und politisch unsicheren Zeiten. Im Kleinen macht man es sich bequem und sieht weg, dachte Herr K..

Ihr sollt euer Kopfhaar nicht rundum abschneiden. Du sollst deinen Bart nicht stutzen.

לֹא תַקִּפוּ פְּאַת רֹאשְׁכֶם וְלֹא תַשְׁחִית אֵת פְּאַת זְקָנֶךָ׃

innovation

Neuerungen sind teilweise höchst nützlich. Nichts gegen diese. Aber Manches wird nur verändert, um den Absatz zu fördern. Der gefräßige Molloch des Kapitals braucht frisches Fleisch, benötigt Moden und Wechsel.

Diese Form der Innovation ist kulturfeindlich, weil sie das Tradierte über den Haufen wirft, nicht weil es schlechter wäre, sondern weil es den Verkauf neuer Produkte behindert.

zuverlässigkeit

Ethik kreist unter anderem um Zuverlässigkeit, die für Verhaltensnormen erreicht werden soll. Nicht von der jeweiligen Opportunität abhängig, sondern möglichst verlässlich soll moralisches Handeln sein.

Nur, wer weiß noch etwas von Moral und deren Theorie, der Ethik?

Anstrengungen werden vermieden, der sofortige Lustgewinn wird gesucht. In der Wirtschaft zielt man auf Effizienz in dem Sinne:

  • Maximaler Gewinn bei minimalem Einsatz
  • wenig arbeiten und möglichst viel dabei verdienen
  • seine Kunden und Zulieferer, ja alle wirtschaftlich mit einem verbundenen Menschen, zum eigenen Vorteil zu ge- und missbrauchen, ohne dass jemand einen Verdacht schöpft und etwas davon merkt
  • vielmehr geriert man sich nach außen als Wohltäter, zeigt dabei seinen wirklichen oder vorgespielten Erfolg und präsentiert sich in menschenfreundlichem Licht
Wann wachen die Anständigen auf, wann toleriert die Gemeinschaft nicht mehr das Schmarotzertum, wann müssen zur Strafe die wirklichen Asozialen einmal harte, lange und produktive (Zwangs- und Straf-) Arbeit leisten?

berufskonservativ

Berufskonservative Jouranlisten und Schriftsteller haben etwas Widersprüchliches an sich. Sie sind nicht glaubwürdig.

Der konservative Mensch ist bodenständig und tief in dem Hergebrachten verwurzelt. Er denkt nicht, dass die Gegenwart gut sei, sondern dass die meisten der vorgeschlagenen Verbesserungen alles nur noch schlimmer manchen würden.

Änderungsphantasien, Reformen und Revolutionen, kommen zudem am ehesten von Menschen, die aus Schwäche sich im Bestehenden nicht zurecht finden, deren Unzulänglichkeiten zur Unzufriedenheit führen. Zudem wollen Neuerer Machtpositionen ergattern, die sie im gegenwärtigen Zustand nicht erlangen können, für die sie unter den jetzigen Umständen zu schwach sind.

Der wirklich konservative Mensch ist kein Theoretiker, sondern ein Praktiker. Er handelt, er macht seine Sache so gut wie es eben geht und nutzt dabei die Erfahrungen und die Vorzüge der Tradition.

Der Theoretiker steht dem fern. Er schaut zu und ist zum Handeln oft nicht stark und gut genug. Und er weiß alles besser. So wird er zum Schreiber, zum Intellektuellen und in einem Oxymoron bisweilen zum konservativen Intellektuellen.

arbeitslos

Arbeitslose Einkommen finden sich überdeutlich an den beiden Extremen der Gesellschaft. Einmal bei den sehr Reichen, die von den Erträgen ihres Vermögens leben, ohne wirklich für die Renditen arbeiten zu müssen. Diese Menschen lassen ihr Kapital für sich „arbeiten“. In Wirklichkeit arbeiten natürlich Menschen, und zwar andere Menschen, für diese reichen Leute.

Deutlich wird auch am unteren Ende der Gesellschaft arbeitsloses Einkommen bezogen. Arme Menschen ohne Arbeit leben von staatlicher Hilfe, ohne dafür selbst zum Beispiel gemeinnützige Dienste leisten zu müssen.

Ich denke, beide Formen arbeitsloser Einkommen sind verwerflich. Das Einkommen, das jemand verdient, sollte seiner Arbeitsleistung entsprechen. Wenn jemand viel und gut arbeitet, dann sollte er auch viel und gut verdienen. Wenn jemand lediglich reich ist und nicht arbeitet und meint von seinem Vermögen leben zu dürfen, sollte eine Gesellschaft überlegen, ob die anderen Menschen für diese Reichen arbeiten müssen und wollen. Denn darauf läuft es ja hinaus, wenn man sagt, man lasse sein Geld arbeiten.

Und arme, hilfsbedürftige Menschen sollten unbedingt Hilfe bekommen. Aber sie sollten für diese Hilfe auch arbeiten, soweit das möglich ist.

Insgesamt ist es ja so, dass die, die arbeiten, für die anderen, die nicht arbeiten, auch die Arbeitsleistung erbringen müssen. Wenn die Arbeit gleichmäßiger verteil würde, wären alle im Durchschnitt reicher und/oder müssten weniger arbeiten.

Was ich jetzt nicht erwähnt habe, sind all die „Minderleister“, die sich in staatlichen und privaten Bürokratien herumdrücken ohne wirklich produktiv zu sein. Auch diese Menschen sollten zu produktiver und effizienter Arbeit herangezogen werden. Für unnütze Scheinbeschäftigungen, für bürokratischen Leerlauf jedenfalls, dürften keine Einkommen bezogen werden.

auto

Gut, zugegeben, ich bin teilweise auch noch ein ganz kleines Bisschen ein Autofan.

Aber nüchtern betrachtet sind Autos überwiegend schlecht.

Sie führen zu vielen tödlichen Unfällen, besonders auch bei Kindern. Und noch mehr Unfallopfer sind schwer verletzt und leiden oft lebenslang unter den Folgen eines Autounfalls.

Autos stinken und stoßen giftige Gase aus.

Autos sind laut. Insgesamt zerstören sie die Umwelt und beeinträchtigen das Wohnen und Lebend der Menschen in Städten und Dörfern.

Zudem sind Autos teuer.

Und Autos machen die Menschen träge und unterstützen den Bewegungsmangel. Sie fördern damit indirekt Erkrankungen, die mit Bewegungsmangel und Übergewicht verbunden sind.

Kurz:

Autos sind tödlich, sie zerstören die Umwelt und sie machen die Menschen krank. Die unbestreitbaren Vorteile der Autos können das nicht aufwiegen.

sparthenien

Sparthenien ist eine Republik, wirklich demokratisch, und sie bildet nach über zweitausendjährigem Suchen die Synthese von Sparta und Athen. Die Sparthenier vereinen die Strenge, die Disziplin und den starken Gemeinsinn Spartas mit der freien Bürgerlichkeit und Kultur Athens.
Nun, wo liegt dieses Land, und wo sind seine Bürger, die Sparthenier?
Im Vertrauen gesprochen, es hat noch keinen Ort und ist damit noch eine soziale Utopie. Aber es könnte sein und es wäre auch zu wünschen, dass sich unser Land, Deutschland, und mit ihm Europa, dorthin bewegen.
Das wäre allerdings eine mächtige Bewegung, ein wirklicher Erdrutsch.
In Sparthenien gibt es eine rege, aktive Beteiligung jedes Bürgers am politischen Geschehen. Der Konsum politischer Propaganda über die Massenmedien und besonders über das Fernsehen ist unbekannt. Dagegen beteiligen sich die Spartenier aktiv, diskutieren, tauschen frei ihre Meinungen aus und vertreten einzeln und gemeinschaftlich ihre Interessen.
Das hat zu einigen Prinzipien geführt:
Es herrscht ein allgemeines, gleiches, geheimes und freies Wahlrecht auch für Kinder. Die Eltern wählen treuhänderisch.
Politiker sind nicht nur wählbar, sondern auch abwählbar während einer Wahlperiode.
Es finden keine mittelbaren Wahlen der Exekutive statt.
Alle politischen Entscheidungen sind, soweit als irgend möglich, öffentlich.
Das Beamtentum ist abgeschafft. Gleichzeitig herrscht allgemeine Arbeitspflicht. Wer auf Leistungen der Gemeinschaft (Hilfe zum Lebensunterhalt) angewiesen ist, hat die Pflicht selbst sein Möglichstes für die Gemeinschaft, die ihm hilft, zu leisten.
Arbeitslose Einkommen sind beseitigt. Nur wer einer nützlichen Arbeit nachgeht verdient sein Geld redlich.
Haus- und Erziehungsarbeit werden bezahlt und zwar nach dem zu erwartenden Gehalt, das die Frau oder der Mann in ihrem Beruf verdienen würden. Diese Vergütung der Haus- und Erziehungsarbeit richtet sich auch nach der Anzahl der Kinder, die noch nicht volljährig sind.
Einige asoziale und unsittliche Erscheinungen sind  verboten, werden streng bestraft und in Schnellverfahren abgeurteilt. Dazu gehören:

  • Wirtschaftskriminalität
  • Steuerhinterziehung
  • Korruption
  • Menschenhandel
  • Drogenhandel
  • Gewaltverherrlichung

Man sieht also, dass Spartenien durchaus spartanisch ist.

Gleichzeitig herrscht ein attisches Klima. Es wird gedichtet, geschrieben, diskutiert, gespottet. Dramen werden aufgeführt. Überall ertönt Musik und die bildenden Künste werden fleißig und auf hohem Niveau ausgeübt.

Die Architektur hat eine besondere Blüte in Spartenien und wird auf der ganzen Welt bewundert und nachgeahmt.

Auch die wissenschafliche Forschung und Bildung stehen in höchstem Ansehen und werden eifrig betrieben.

Athen erfährt hier seine freiheitliche und späte Blüte.

herausgeputzt

Geschmückt, geschminkt und aufgebrezelt und gerüscht möchte man auf die eigene Schönheit hinweisen. Und zugleich zeigt man sich selbst offenkundig nicht allzu überzeugt von den eigenen Vorzügen.

Wer sich aber durch Verstecken, Verbergen, Verschleiern und sein Licht unter den Scheffel stellen, interessant zu machen versucht, dem scheint es ebenso an Selbstwertgefühl zu mangeln.

Das Selbstgewisse ist der fremden Achtung und Aufmerksamkeit gegenüber ein wenig gleichgültig. Es kehrt sich nicht heraus, versteckt sich aber auch nicht. Es ist, wie es ist. Es hat somit etwas Göttliches, etwas von dem alten Gott der Juden, dem ich bin, der ich bin. Jahwe leitet sich von הוה h-w-h ab, was dasselbe sein soll wie היה h-j-h ’sein‘, und wird Ex 3,14 ausgelegt als אהיה אשר אהיה ähjäh ašär ähjäh ‚Ich werde sein, der ich sein werde‘ [+].


kriegsgrund

Zwei geistige Haltungen haben enormen Einfluss auf die Welt.

Die eine Haltung ist die religiös, weltanschauliche, die andere und jüngere Haltung ist die wissenschaftlich, technische.

Weltanschauungen und Wissenschaft bestehen nebeneinander.

Beide Strömungen könne Berge versetzen. Aber nur Religionen und Weltanschauungen treiben zu Kriegen. Die wissenschaftliche Technik stellt zum Krieg furchtbare Mittel zur Verfügung, über deren Anwendung allerdings die Ideologien entscheiden.

Grund und Anlass zum Krieg bildet immer etwas Religiöses und Weltanschauliches, nie etwas Technisches und Wissenschaftliches.

mühe

Marcel ReichRanicki habe ich führer in der FAZ immer gerne gelesen und mich über jeden Artikel gefreut.

Seine TV-Shows fand ich dann eher idiosynkratisch und in letzter Zeit, seit einigen Jahren, habe ich ohnehin wieder ganz auf den Fernseher verzichtet.

In der FAZ können aber Leser dem hochbetagten Kritiker Fragen stellen und er antwortet darauf teils recht launig. Auf die Frage, warum er so gut schreibe, antwortet er, dass er sich sehr viel Mühe gebe.

Das ist der wesentliche Punkt. Wer meint, das Schreiben sei leicht und keine besondere Anstrengung, sollte gar nicht erst anfangen.

Platon fasste den ersten Satz der Politeia in zahllosen Varianten ab. Und Cicero verglich schreiben mit sterben – scribens est mortuus.

Chandler schloss sich in seinem Zimmer ein und rollte sich auf dem Boden und viele andere gingen auch in Klausur. Luther wurde auf der Wartburg sogar vom Leibhaftigen besucht während er schrieb.

2

Deutschland 2

Steuerquote für jeden und jedes Einkommen 20 %

Höchsteinkommen 200 mal das Durchschnittseinkommen

Mindeseinkommen 1/2 mal das Durchschnitteinkommen

Arbeitspflicht für alle

Bezahlung der Erziehungsarbeit und Hausarbeit nach Zahl der Kinder und vorherigem Einkommen

Strenges und einfaches Rechtssystem

Gefängnisinsassen tragen vollständig die Kosten ihrer „Unterbringung“

Wettbewerb um führende Arbeitskräfte am internationalen Arbeitsmarkt

Wahlrecht für alle, auch für Kinder, hier treuhänderisch ausgeübt von den Eltern

Kein totalitärer Kollektivismus und ebenso wenig ein individualistischer Atomismus

wahrheit

Soll man prinzipiell die Wahrheit sagen? Oder sind Unwahrheiten bisweilen erlaubt?

Bertrand Russell hat dazu eine kleine Episode beschrieben. Er fragt darin, ob man den Jägern bei einer Fuchsjagd sagen sollte, in welche Richtung man den Fuchs hat laufen sehen.

Die Beantwortung dieser Frage hängt wohl von der jeweiligen Einstellung zur Fuchsjagd ab.

Irreführungen, Ablenkungen von der Wahrheit und schlichte Lügen dienen bestimmten Interessen. Sie nützen dem der lügt und schaden dem, der belogen wird. So könnte eine Lüge im obigen Beispiel dem Fuchs nützen und den Jägern schaden.

Das gilt um so mehr für gesellschaftliche Unwahrheiten, für kollektive Lügen, für Ideologien und Verblendungen. Hier muss gefragt werden, wer wird wie belogen und zu wessen Nutzen.

imitate

Imitate, so geht die Redensart, sind ein Kompliment für das Imitierte. Zugleich sind Nachahmungen aber auch peinlich.

Wer Jugendlichkeit kopieren oder mit Hilfe plastischer Chirurgie bestimmte Körpermerkmale herstellen lässt, ahmt etwas nach, ohne es wirklich zu erreichen.

Letztlich fallen alle diese Bemühungen hinter die Natürlichkeit zurück und sie zeigen mangelnden Selbstrespekt des Imitators, der sich nicht so akzeptiert, wie er ist.

Das Natürliche, Einfache und Authentische bleibt der Goldstandard. Dazu gehört auch eine Akzeptanz von Fehlern und Mängeln. Im Ganzen ist Natürlichkeit der Nachahmung einer vermeintlichen Perfektion weit überlegen.

erstklässler

Viel weniger sind es, als noch vor 20 Jahren. In manchen, besonders den mitteldeutschen, Bundesländern hat sich die Zahl in diesem Zeitraum halbiert.

Das war aber im Grunde schon vor 6 Jahren abzusehen und in weiteren 6 Jahren wird es noch schlechter, da die Geburtenzahlen absolut weiter zurückgehen.

Die Frauen, gerade die intelligenten, leistungsfähigen und leistungsbereiten werden von ihrer Karriere beansprucht. Sie stehen, dank der Gleichberechtigung, in einem harten und kalten Wettbewerb mit den Männern. So opfert man die besten Jahre auf dem Altar des Kapitals, das sich über ein größeres und qualifizierteres Angebot an Arbeitkräften freut.

Die aussterbende Bevölkerung, die demographische Kapitulation der Industrieländer, sind den Wächtern und hohen Priestern der Profitraten gleichgültig. Sie sind im Wettbewerb zu kurzfristigen Erfolgen gezwungen. Würden sie anders denken, verschwänden sie als Opfer eines gnadenlosen Konkurrenzkampfes.

Eine persönliche, moralische Schuld ist hier nicht auszumachen. Es herrschen in der Tat Systemzwänge, die sich durch den internationalen Wettbewerb der Arbeitskräfte noch verstärken.

Also holt man, zu einer einschmeichelnden Begleitmusik von Gleichberechtigung und Emanzipation, die tüchtigsten Frauen in den Arbeitsmarkt und trocknet somit die Quelle eines klugen und starken Nachwuchses aus.

Die Politik ist jetzt noch williger Erfüllungsgehilfe der wirklich Mächtigen.

Eine Lösung des Problems könnte in einer nicht nur scheinbaren Volksherrschaft, einer echten Demokratie bestehen, im Gegensatz zur gegenwärtigen Herrschaft des Kapitals (gr. Δημοκρατία, von δήμος [démos], „Volk“, und κρατία [kratía], „Herrschaft“ – nach Wikipedia). Zur echten Demokratie gehört auch das Kinderwahlrecht, denn Kinder sind ein Teil des Volkes, bezogen auf die weitere Zukunft sogar der wichtigste.

Wie lange aber wird man aussterbende Länder zu Gunsten des Profites einiger Weniger hinnehmen?

Wann werden sich die Menschen von einer Fessel befreien, die zum biologischen, demographischen und sozialen Verfall führt?

schleichendes gift

Der Verfall setzt oft schleichend ein, leise und dadurch unbemerkt oder zumindest unterschätzt. Läßt man den Anfängen gewähren, kann es schnell bergab gehen, moralisch, gesellschaftlich, wirtschaftlich, intellektuell und biologisch.

Wir benötigen ein scharfes Sensorium für das Böse.

Es sollte schon in Spuren deutlich von unserem feinen Geschmack bemerkt werden.

Und wir sollten uns nach oben bewegen, um noch sicherer zu sein vor einer schiefen Bahn in die falsch Richtung, nach unten.

Somit ist das Bestreben hin zu mehr Kraft, Gesundheit, Reinheit, Geist, Spiritualität und Wissen, zu Schönheit, Einfachheit und Klarheit. Das Ziel ist immer der Sieg der höheren Kräfte.

unrecht

Unrecht, ja selbst unsittliches Verhalten, das keinen Verstoß gegen geltendes Recht bedeutet, ist aus mehreren Gründen abzulehnen.

Ein wenig beachteter Aspekt ist, dass sittenwidriges und rechtswidriges Verhalten kompliziert ist. Es besitzt nicht die einfache, schlichte Schönheit des Guten.

erleuchtung

Herr K. sprach öfter mit Geistern. Er litt offensichtlich unter einer Psychose.
Während eines dieser Gespräche fragte er einen Geist nach der Erleuchtung, ob es so etwas denn überhaupt gibt und wie man sie erlangt, wenn es sie gibt.
Der Geist lachte und antwortete, dass es gar kein langer und mühsamer Weg ist.
Es sei so einfach zur Erleuchtung zu kommen, wie ein Lidschlag.
Ein Liedschlag, ein Blinzeln, aber auch nur ein halber Lidschlag, wie das Öffnen der Augen oder aber auch nur das Schließen.

drei

Hohe Berge benötigen viel Zeit zu ihrer Besteigung und die meiste Zeit dürfte die Vorbereitung des eigentlichen Aufstiegs in Anspruch nehmen.

Wer nach langer Zeit drei Berge erklommen hat, dem lächelt ein gütiger Gott aus dem Himmel entgegen und der Besteiger, der kaum noch an ein Gelingen glaubte und sonst ein braver Atheist oder Agnostiker war, sieht Gott ins Gesicht und fragt nach, ob er es dann wirklich geschafft hat. Und er bekommt die Bestätigung, ja.

Dann hört er noch, es sei jetzt alles gut und erlöst und im Grunde vollendet. Und weil hier das Sichtbare und Zeichenhafte ein große Rolle spielt, solle er nicht mehr die Spitzen seines Haupthaares und Bartes schneiden.

lösung

Eine Lösung wird eigentlich nur dann erkannt und verstanden, wenn das dazu gehörende Problem gesehen wird. 

Gut, wer eine Lösung selbst findet kennt das Problem. Wer anderen die Lösung erklären möchte, der muss ihnen zuvor das Problem möglichst deutlich machen, ja sie sogar nach einer Lösung suchen lassen. Erst danach werden die Zuhörer den wahren Wert der vorgetragenen Lösung annähernd begreifen können. Ohne diese Vorbereitung der Explikation des Problems nicht.

verständlich

Die Mitteilung wichtiger Ding muss so verständlich wie möglich sein.

Wenn es beispielsweise um so entscheidende Probleme wie die katastrophal niedrigen Geburtenraten in den entwickelten Industrieländern geht, sollte so verständlich und übersichtlich wie möglich argumentiert werden.

Was fördert das Verständnis?

  1. eine klare, übersichtliche und folgerichtige Gliederung des Textes
  2. aussagekräftige Überschriften
  3. bildhafte Darstellungen
  4. ein abwechslungsreicher, verständlicher, einprägsamer Sprachstil
  5. der Einsatz von Stielmitteln, wie Vergleiche, Bilder, Wiederholungen …, wenn sie dem Verständnis dienen
  6. Fremdwörter und Fachsprache vermeiden und wenn unvermeidlich, sofort erklären
  7. zuverlässige, klare, vollständige Angabe von Quellen, um die Überprüfbarkeit und Vertrauenswürdigkeit herzustellen
  8. Zusammenfassungen am Anfang, die dem Leser ermöglichen, zu entscheiden, ob der Inhalt ihn interessiert

askese

Übung (=Askese) ist notwendig, wenn etwas nicht von alleine geht. Die Askese, auch die des Christentums, kann sein,

  • eine Gleichgültigkeit gegen weltliche Güter,
  • ein Vergessen der Leidenschaften und
  • eine Verstärkung des spirituellen Lebens.

Der Papst nimmt als Beispiel den Heiligen Johannes Klimakos, der, in seinem Werk über die Treppe in das Reich Gottes, jene Momente beschreiben soll („Klimax tu paradeiso„).

demonstrativer konsum

Um ein bestimmtes, erstrebtes Bild vor sich selbst und anderen zu erzeugen, wird manches erworben. Haus, Auto, Jacht, Jagd …

Der Konsum hat hier Zeichencharakter, er ist semiotisch. Es geht nicht allein um den Gebrauch der Sachen, auch wenn deren Hinweischarakter auf die gewünschten Merkmale wie Erfolg, Reichtum, Modernität, Tradition usw. hinterfragt, in Abrede gestellt würde.

anthropomorphismus

Brems Tierleben hat man das vorgeworfen. Xenophanes kritisiert es an der mit ihm zeitgenössischen griechischen Theologie.

Aber auch in unverdächtigen heutigen naturwissenschaftlichen Betrachtungen kommt der Anthorpomorphismus vor und zeigt bedenkliche Wirkungen.

Richard Dawkins schreibt vom egoistischen Gen und bildet dadurch, bewußt oder nicht, eine ideologische Grundlage assozialen und übertrieben kompetitiven Verhaltens. Dass Joachim Bauer mit seiner These vom „kooperativen Gen“ die Sache zum Guten, Gemeinschaftfördernden wenden will, mach das Ganze nur bedingt besser.

Wichtig ist eine Verwirrung der Begriffsebenen zu vermeiden und jeden Bereich angemessen und sachlich zu diskutieren. Moralisch Termini haben in der Genetik nichts zu suchen und umgekehrt sind wir weit davon entfernt aus der Genetik soziale Erscheinungen ableiten zu können. Wir kennen mit den Basensequenzen einiger Genome zunächst nur vergleichsweise die Buchstaben einer Sprache, können wenige Wörter lesen und sind von Sätzen meist noch weit entfernt und noch weiter entfernt von einem umfassenden Textverständnis.

auswahl

Selektion setzt voraus, dass es mehrere Einheiten gibt, aus denen einige ausgewählt werden und andere übrig bleiben, das heißt nicht ausgewählt werden.

Wenn es nur eine Einheit gibt, kann nicht von Selektion gesprochen werden.

Was bedeutet nun die Auswahl? Allgemein kann darunter ein Zustand oder Prozess verstanden werden, in dem sich ein wesentlicher Unterschied zu den nicht ausgewählten Einheiten zeigt.

Bei Ideen, die unter der Summe aller entwickelten Ideen als populär ausgewählt werden, ist dieser Zustand ihre Popularität.

Bei Lebewesen ist es die Vermehrung durch asexuelle oder sexuelle Fortpflanzung.

Bei Theorien ist es deren Akzeptanz und Verbreitung.

Stephen Wolfram schlägt vor, auch für das gesuchte fundamentale Modell des Universums eine Auswahl aus einer großen Anzahl möglicher Prinzipien zu treffen:

And as a result, my guess is that the only realistic way to find the rule in the first place will be to start from some very straightforward representation, and then just to search through large numbers of possible rules in this representation.
Presumably the vast majority of rules will lead to utterly unworkable universes, in which there is for example no reasonable notion of space or no reasonable notion of time.
But my guess is that among appropriate classes of rules there will actually be quite a large number that lead to universes which share at least some features with our own. Much as the same laws of continuum fluid mechanics can emerge in systems with different underlying rules for molecular interactions, so also I suspect that properties such as the existence of seemingly continuous space, as well as certain features of gravitation and quantum mechanics, will emerge with many different possible underlying rules for the universe.“ [Wolfram, Steven (2002). A New Kind of Science. Wolfram Media. 468 f.]

spekulativ

Sehr spekulativ könnte man annehmen, dass es weitreichende noch nicht bekannte Informationsströme gibt.

Auch die Spiegelneuronen wurden als neurophysiologisches Korrelat der Empathie recht spät entdeckt. Denkbar sind noch nicht entdeckte Phänomene, die in Richtung „Weltgeist“, „morphogenetische Felder“ und dergleichen weisen. 

Intuitiv würde ich Telepathie für real halten, auch wenn ich weiss, wie wenig das wissenschaftlichen Methoden stand hält. Und der Bestand vor kritischen, wissenschaftlichen Prüfungen ist wichtig.

paradox

Je weniger es schmeckt, desto mehr isst man.

Mit dem Grad der Macht sinkt die Anspannung und steigt das Gefühl der Leichtigkeit, der Schwerelosigkeit.

gene

In meiner Schulzeit, das war in den 70er Jahren, hatten wir einen ausgezeichneten Biologieunterricht. Wir lernten so die klassische Evolutionslehre. Danach finden Mutationen zufällig statt und die Selektion bevorzugt die am besten angepassten Organismen, die dann ihre Gene stärker als der Rest vermehren.

Heute hat sich einiges geändert. Joachim Bauer, James A. Shapiro und andere deuten die genetische Evolution neu.

Ich bin ein wenig skeptisch, ob diese gegenwärtige Auffassung der Entwicklungsgeschichte des Lebens mehr in die Forschungsergebnisse hineinliest, als angemessen wäre, um das technische genetic engineering zu rechtfertigen. Es wird nämlich ein natürliches genetic engineering behauptet, um so möglicherweise den Schritt zum technisch-medizinischen genetic engineering zu erleichtern. Wird also hier die Wissenschaft zur Magd der Industrie, so wie sie früher die Magd der Theologie war (ancilla theologiae)?

Die geänderte Interpretationsweise behauptet:

Wichtige Schritte in der Evolution seinen nicht zufällig, sondern würden zu bestimmten Zeiten durch ein natürliches genitic engineering ausgeführt, um besonders auf wechselnde Umweltanforderungen zu reagieren. Also nicht mehr zufällige, sondern durch den Organismus selbst im Genom gerichtet ausgeführte Umbauvorgänge seine entscheidend.

Joachim Bauer betont, dass es nicht nur der Einzelorganismus ist, der so genetisch reagieren kann, sondern ein ganzes Ökosystem. Von „egoistischen Genen“ bleibt in dieser Auffassung, wohl zurecht, nichts mehr übrig. Vielmehr handelt es sich um gerichtete Veränderungs- und Anpassungsvorgänge auf mehreren Ebenen bis hinunter zum Genom. Das Genom selbst wiederum ist ebenso hierarchisch gegliedert.

Referenz:

Shapiro. A 21st century view of evolution: genome system architecture, repetitive DNA, and natural genetic engineering. Gene (2005) vol. 345 (1) pp. 91-100

durchsichtig

Dennis Cutler Blair, der neue Geheimdienstdirektor der USA, hat bei seiner Anhörung vor dem Geheimdienstausschuss des Senats Transparenz für die Arbeit der Geheimdienste gefordert.

Das ist interessant, da sich hier das Geheime und das Öffentliche widersprechen. Wie sieht eine Kontrolle der Geheimdienst aus und besonders die Kontrolle des Geheimdienstes der einzigen Supermacht der Erde?

Blair setzt als weitere Maßstäbe für die Geheimdienste Rechtsstaatlichkeit und den Schutz der Privatsphäre.

NYT (22.01.2009): Blair Pledges New Approach to Counterterrorism